Unserer Buchtipp der Autorin Maja Langsdorff

Die Geliebe – Was es heißt die Andere zu sein

Kurzbeschreibung

Heimliche Liebe ist Frauensache. Nicht nur die Statistiken belegen das, schauen Sie einfach mal in den eigenen Bekanntenkreis, meist sind es doch Frauen, die in die Rolle der zweiten Liebesgeige schlüpfen. Vor ein paar Jahrhunderten waren Geliebte oftmals noch mächtige Wesen, die von ihrem Status profitierten. Heute sind sie eher gebranntmarkt als die Bösen, die in eine Beziehung eindringen und sie zu ihren Gunsten zerstören wollen.

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An wen richtet sich die Buchempfehlung?

Für Geliebte, heimlich Hoffende, Frauen, die hingehalten werden oder den Unnahbaren suchen. Und für Frauen, die sich fragen, warum ihr Mann sie betrügt. Wer sich in der Haut einer perspektivlos Liebenden oder Betrogenen befindet, still oder laut leidet und Schuldzuweisungen hin und her schiebt, findet in Maja Langsdorffs Buch einen sachlichen und objektiven Zugang zum Thema. Und vielleicht auch einen Ausweg aus unglücklicher Liebe.

Erkenntnisse aus diesem Sachbuch

Frauen, befreit euch von den Fesseln der heimlichen Liebe! Maja Langsdorff wirbt um mehr Verständnis für Frauen in der Rolle der Geliebten und gibt Anstoß für einen Umdenkungsprozess. Sie will die Geliebte von überholten und unwürdigen Vorurteilen befreien und lässt dabei nicht außer Acht, dass ihrem Handeln nicht immer gute Motive zugrunde liegen. So entsteht ein realistisches und mitfühlendes Porträt der »modernen« Geliebten.

Produktinformationen

  • Titel: Die Geliebe – Was es heißt die Andere zu sein
  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Books on Demand; Auflage: veränd. Neuaufl. (Oktober 2005)
  • ISBN-10: 3898115410
  • ISBN-13: 978-3898115414
  • Preis: EUR 14,80

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Ausführliche Beschreibung

Randfigur oder Ränkeschmiedin?

Völlig überholt sei dieses Bild, sagt Maja Langsdorff. Die Journalistin ist auf Frauenthemen spezialisiert und macht in ihrem Buch »Was es heißt die Andere zu sein« ganz unverholen die Geliebte zum Mittelpunkt. Ihre Rolle, ihr Leiden aber auch ihre Lust an der heimlichen Liebe beschreibt und hinterfragt sie. Eine kluge Bestandsaufnahme ist das und beinah schon ein Plädoyer für mehr Toleranz gegenüber Frauen, die heimlich lieben (müssen).

Von der mächtigen Mätresse zur verhassten Ehebrecherin

Ein Problem mit Geschichte sei das, sagt Maja Langsdorff. Früher gehörten Mätressen und Konkubinen zum Gesellschaftsbild. Als Nebenfrauen von großen Herrschern genossen sie Ansehen, oft hatten sie mehr zu sagen als die rechtmäßigen Gattinnen. Männer mit Geliebten galten als besonders potent und mächtig. Mehr und mehr gerieten die Frauen im Schatten jedoch ins Hintertreffen. Spätestens seit sich das Bild der Ehe gewandelt hat und die Paarbeziehung als Ideal gelobpreist wurde, sind Geliebte als Einbrecherinnen in fremde Gehege geächtet. Allzu leicht machen es sich die meisten, indem sie die Geliebte als Schuldige an den Pranger stellen.

Maja Langsdorff weiß aus unzähligen Gesprächen, wie Geliebte sich fühlen, wie weh es tut neben allem Herzschmerz auch noch die Bürde der Schuld tragen zu müssen. Deswegen widmet sie der Rolle der Geliebten den Großteil ihrer Betrachtungen und durchleuchtet aus deren Sicht die Phasen der heimlichen Liebe. Und sie zeigt sehr eindrücklich, dass die Geliebte meistens die Verliererin ist – wenn sie sich nicht selbst aus der Situation befreit und das Liebesleid für sich zur Weiterentwicklung nutzt.

Randfigur oder Ränkeschmiedin?

Wenn Ihre beste Freundin Ihnen unter Tränen erzählt, dass ihr Mann eine Affäre hat und ihre Ehe am Ende ist, werden Sie vermutlich empört reagieren. Vielleicht sehen Sie den treulosen Gatten als Bösewicht. Vielleicht werden Sie aber auch über die Schlampe schimpfen, die den Mann Ihrer Freundin in Versuchung gebracht hat. Die meisten von uns suchen in so einer Situation nach einem eindeutig Schuldigen. Denn das ist der leichteste Weg: Man karrt einfach den Müll auf eine Deponie, anstatt mühsam mit der Müllzange Einzelteile einzusammeln. Dass aber einiges an Beziehungsdreck vorhanden sein muss, bis es zum Liebesbetrug kommt, wissen wir alle doch. Wir verschließen nur konsequent die Augen davor, weil es zu mühsam scheint, sich der Realität zu stellen. Oder hätten Sie den Mut, ihrer Freundin in ihrer Liebesverzweiflung zu raten, erstmal zu überlegen, welche Schuld sie dabei trifft?

Die Geliebte, schreibt Maja Langsdorff, ist von jeher in der schlechteren Position und wird oft missbraucht als Sündenbock. So muss sich das Ursprungspaar nicht sofort mit den eigenen Problemen auseinandersetzen. Dem Ehedrama wird erstmal das Geliebtendrama vorgeschoben. Zeitschinderei sei das, sagt Maja Langsdorff. Und grausam gegenüber der Geliebten, die dadurch nicht nur an den Rand der Beziehung gedrängt wird, sondern auch zur Randfigur in der Gesellschaft wird. Eine Geliebte ist gezwungen, ihre Gefühle geheim zu halten – nicht aus eigener Not, sondern um zu bewahren was eigentlich nicht sein darf. Dass sie am Ende eigentlich immer den schwarzen Peter in der Handtasche hat und diesen in den seltensten Fällen an die Ehefrau ausspielen kann, versteht sich für Maja Langsdorff von selbst.

Was das Geliebtendasein so lust- und leidvoll macht

Treffen sich zwei und verlieben sich und legen ihre Leben wie bunte Schablonen übereinander, dann kommt irgendwann der böse graue Alltag und überdeckt den pastellfarbenen Liebeshimmel mit diversen Grauschleiern. Einer Geliebten passiert das in der Regel seltener. Sie kann viel länger als die offizielle Frau ihres Angebeteten am Traum der großen Liebe festhalten. Alltag ist ihre Liebe nämlich nicht, sie ist unsicher und schwankend, dadurch auch total prickelnd. Die Heimlichkeit und das Verbotene machen die Liebe künstlich aufregend, kaum kann sich der üble Schlendrian der Gewohnheit einnisten. Immer bleibt es spannend – im Guten wie im Schlechten. Soweit zu einem der wenigen positiven Aspekte, die man laut Maja Langsdorff dem Geliebtendasein abgewinnen kann. Es mag Frauen geben, die lieber Geliebte als Gattin sind, die sich so ihre Freiheit bewahren und sich die Mühsal eines Beziehungsalltags ersparen. Aber die meisten Frauen wollen doch irgendwie mehr, sie suchen wirkliche Nähe und Geborgenheit. Nicht das heimliche Stelldichein zwischen Tür und Angel oder die halbe Liebesnacht. Sie leiden an dem Doppelleben, das ihr Liebhaber führt. Oft werden sie sogar noch hineingezogen in die ganze Beziehungmisere ihres Geliebten. Sie sind immer auch mächtige Figuren - allerdings in einem Spiel ohne Sieger, behauptet Maja Langsdorff. Denn oftmals sind sie für die Männer ein bequemer Ausweg aus misslicher Beziehungslage, ein halbherziger Ausbruchsversuch aus dem Familientrott.

Die Andere sein, eine Neue werden

Als Geliebte sind Sie in der denkbar schlechtesten Position. Sie müssen warten, bis Ihr gebundener Lover Zeit für Sie hat und sich ansonsten in Warteposition begeben. Wo die betrogene Ehefrau mit Mitleid und Trost rechnen kann, stoßen Sie eher auf Häme und Verständnislosigkeit. Bei Maja Langsdorff finden Sie absolutes Verständnis. Klar gebe es die bösen Weiber, die vorsätzlich Ehen zerstören. Aber meistens seien es eben Frauen, die eigentlich Betrug und Lügen ablehnen, aber Opfer der Liebe werden. Jede kann in diese Situation geraten – die Frage ist nur, was sie daraus macht. Sehen Sie Ihre Rolle als Geliebte doch mal als Übergang. Maja Langsdorff durchleuchtet die einzelnen Phasen des Geliebtendaseins und macht klar, dass eine heimliche Liebe immer eine Last darstellt. Der Leidensdruck bei der Geliebten ist besonders groß. Denn sie ist zur Passivität verdammt. Sie können sich von dieser Last befreien, sagt Maja Langsdorff, indem Sie neue Wege suchen, anstatt schicksalsergeben auf irgendeinen Zufall zu hoffen. Wenn Sie nicht länger als Geliebte leiden wollen, müssen Sie aktiv werden und sich intensiv mit den Problemen auseinandersetzen. Reden, lesen, schreiben, sich Mut von anderen Betroffenen zusprechen lassen – all das kann helfen, sich aus dem unguten Liebesverhältnis zu lösen oder es schmerzfreier zu erleben.

Hoher Preis für wenig Liebe

Solange wir an der Illusion der Monogamie festhalten, kann es im Spannungsfeld des Dreiecksverhältnisses keine Ideallösung geben, zu diesem Schluss kommt Maja Langsdorff. Wir alle können mit Eifersucht, Verlustangst und Besitzansprüchen in der Liebe schlecht umgehen. Der Preis ist hoch, den man für (zu)wenig Liebe meist zu zahlen hat. Die Zahlen sprechen für sich: Obwohl rund 50 Prozent aller Männer und Frauen einmal im Leben ein außereheliches Verhältnis haben, hat nur eine von 10 Geliebten das zweifelhafte Glück, von der „Anderen“ zur „Einen“ aufzusteigen. Darüber sollten Sie sich im Klaren sein, wenn Sie außerhelich lieben – und sich selbst hinterfragen, ob Sie bereit sind, den Preis zu zahlen.

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