Männer wie Frauen wildern im Freundeskreis – und zwar meistens mehr als einmal

Freundin hat den Freund ihrer besten Freundin ausgespannt

Wildern in fremden Beziehungen: Das Ausspannen von Partnern ist längst kein Tabu mehr

Stellen Sie sich vor, Sie sind mit Ihrer Partnerin unterwegs, vielleicht auf einer Firmenparty. Da begegnet Ihnen eine neue Mitarbeiterin, die Sie zwar in der Firma schon bemerkt, aber bisher kaum ein Wort mit ihr gewechselt haben. An diesem Abend trägt sie nicht den üblichen neutralen Hosenanzug, sondern einen knappen Minirock, hohe Absätze und ein Oberteil, das die Phantasie beflügelt. Unfassbar sexy.

Und oh Wunder, diese Superfrau kommt geradewegs auf Sie zu! Ihre Begleiterin steht zwar unverändert neben Ihnen, doch sie könnte auch auf dem Mond sein. Die Unbekannte beginnt mit Ihnen zu flirten, ignoriert dabei Ihre Partnerin und wird immer eindeutig-zweideutiger in ihrer Körpersprache. Puh. Dann gesellt sich ein weiterer Gast hinzu, die spannungsgeladene Situation löst sich auf.

An dieser Stelle entscheidet sich, wie es weitergeht. Sie können sich freundlich von der Kollegin verabschieden, ihre Partnerin in den Arm nehmen und augenzwinkernd zu ihr sagen: »Boah Schatz, hast du die gesehen? Also, ich kenne sie ja nicht, aber das Outfit macht mich schon ziemlich geil. Du würdest darin allerdings noch umwerfender aussehen.« Schon ist die Situation entschärft. Sie reden über Klamotten, vielleicht über sexuelle Phantasien, aber nicht über Eifersucht und gewiss nicht über eine potenzielle Nebenbuhlerin – weil es unter diesen Umständen keine geben kann.

Oder Sie tun, als wäre nichts passiert und beschließen, die Kollegin bei nächster Gelegenheit nach ihrer Privatnummer zu fragen. Sollte Ihre Begleiterin zu Recht nachfragen, ob die Erektion in ihrer Hose ein Modegag ist oder vielleicht doch mit der Dame zusammenhängt, dann spielen Sie die Situation herunter, bezeichnen Ihre Frau als grundlos eifersüchtig und legen damit den Grundstein zu einer Beziehungskrise. Denn genau so beginnt das, was man neudeutsch »Mate Poaching« nennt, also das gezielte Anbaggern von liierten Freunden, Kollegen und Bekannten. Wenn Sie denken, bei der flirtwütigen Kollegin handele es sich um eine Ausnahme, dann halten Sie sich fest: Rund 87 Prozent aller gebundenen deutschen Männer gaben in einer Studie an, schon mindestens einen solchen Baggerversuch erlebt zu haben!

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Was ist so reizvoll an vergebenen Partnern?

Der US-Psychologe David Schmitt führte gemeinsam mit 121 Kollegen in 53 Ländern die weltgrößte Befragung zum modernen Sexualverhalten durch. Per Fragebogen gaben 17.000 Menschen detailliert Auskunft über ihr Liebesleben. Tatkräftige Unterstützung kam von Kollege Harald Euler von der Universität Kassel. Er befragte weitere 800 Teilnehmer. Das Ergebnis:

  • Rund die Hälfte aller Befragten gab an, schon einmal einen Partnerklauversuch geplant und durchgeführt zu haben.
  • Jede fünfte Ehe in den USA wurde in Folge eines Mate Poachings geschlossen.
  • 87 Prozent aller Männer in festen Beziehungen gaben an, schon mal einen eindeutigen Ausspannversuch durch eine Frau erlebt zu haben
  • 81,8 Prozent der gebundenen Frauen berichteten, dass sie schon einmal Ziel eines männlichen Ausspannversuchs gewesen seien. Umgekehrt räumten nur 35 Prozent aller Frauen und 60 Prozent der Männer ein, aktiv in fremden Beziehungen zu wildern.

Sie merken: Die Zahlen passen nicht zusammen. David Schmitt erklärt sich das so: »Partnerklau wird hochgradig doppelmoralisch bewertet. Einerseits gilt es als verwerflich, gebundene Partner gezielt anzuflirten. Wird man jedoch selbst angebaggert, darf man sich damit schmücken und den Ausspannversuch als Indiz für Attraktivität werten. Schaut alle her, ich bin so begehrt, dass man mich anmacht, obwohl ich gebunden bin.« Salopp gesagt: Angebaggert werden hui, baggern pfui. Und dabei so menschlich. Niemand ist immun gegen Schlüsselreize. Mutter Natur hat uns nun einmal mit Triggern ausgestattet. Das heißt aber nicht, dass wir partout darauf anspringen müssen. Zumal die Grenze zwischen harmlosem Fremdflirten und den Partner auszuspannen bei jedem woanders verläuft. In der Studie von David Schmitt zeigte sich auch, dass Männer und Frauen, die von Natur aus gerne und viel flirten, auch weitaus häufiger untreu sind und bei der Wahl ihrer Flirtpartner keinen Unterschied zwischen gebundenen Partnern und Singles machen. Vermutlich, weil die Grenze von der freundschaftlichen zur erotischen Kommunikation unmerklich überschritten wird. So entstehen Sätze wie »Schatz, das bedeutet doch gar nichts«. Weil es für den aktiven Mate Poacher subjektiv tatsächlich (noch) nichts bedeutet, rein objektiv aber bereits eindeutige unterschwellig sexuelle Handlungen beinhaltet.

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Liegt der Ursprung des Mate Poachings in den Steinzeit?

Dass Evolutionsbiologen gerne das Klischee vom »Gene streuen« zur Legitimierung der Promiskuität strapazieren, wissen wir. Von einer anderen Theorie, die von Evolutionspsychologen (nicht Biologen) bereits seit den späten 60er Jahren erforscht wird, hört man vergleichsweise selten. Sie besagt, dass langfristige monogame Bindungen zwischen Sexualpartnern vor Millionen von Jahren als probates Mittel galten, um die materielle, gesundheitliche und emotionale Versorgung des Nachwuchses zu gewährleisten.

Heißt: Bei wechselnden oder fehlenden männlichen Partnern sanken die Überlebenschancen der Kinder drastisch. Wir verdanken also unsere Existenz nicht den allzu kopulationsfreudigen männlichen Urahnen, sondern im Gegenteil den monogam lebenden Männern der grauen Vorzeit! Untreue stellt gemäß dieser Theorie aus evolutionspsychologischer Sicht ein erhebliches Risiko für unser emotionales und körperliches Glück dar. Und schon sind wir bei einer möglichen Antwort darauf, warum gebundene Partner so reizvoll für Mate Poacher sind. Wer in einer festen Zweierbeziehung lebt und als Paar auftritt, der signalisiert: »Ich kann mich binden, ich übernehme Verantwortung, ich bin beziehungswillig und -fähig, ich lege Wert auf intime Zweisamkeit.« Wenn diese Qualitäten tatsächlich in unserem ursprünglichen Instinktverhalten als erstrebenswert verankert sind, ist es nicht verwunderlich, dass gebundene Partner so begehrte Flirtziele sind. Und je enger und stabiler eine Beziehung von außen erlebt wird, umso reizvoller kann es sein, einen Eroberungsversuch zu starten.

Besonders beliebt: Baggern im engsten Freundeskreis

Der Hauptgrund dafür, dass Paare im Freundes- und Bekanntenkreis eine begehrte Flirtpartner-Ressource für Singles darstellen, ist der sichere soziale Rahmen. Nicht in freier Wildbahn flirten, wo man nie genau weiß, mit wem man es zu tun hat, sondern im vertrauen Umfeld. Man kennt sich, weiß um einige Macken und Angewohnheiten, hat von Anfang an Gesprächsstoff. Wer den Partner oder die Partnerin eines Freundes anbaggert, erlebt das Objekt der Begierde ungezwungen, authentisch, muss es nicht erst mühsam im Laufe eines Dates »auftauen«. Soweit die Single-Perspektive. Für den Angebaggerten und vor allem dessen Beziehungspartner stellt sich das Thema weitaus weniger vergnüglich dar. Denn den Partner eines Freundes auszuspannen beinhaltet etwas, das Freundschaften von Grund auf zerstören kann: emotionalen Hochverrat. Eine Frau, die im Traum nicht daran denkt, die Aufmerksamkeiten und Komplimente, die ihr Ehemann von einer gemeinsamen Freundin erhält, als ernstgemeinten Flirt zu interpretieren, fällt aus allen Wolken, wenn sie feststellt, dass ihr Vertrauen missbraucht wurde. Noch schlimmer, wenn der umworbene Mann (bewusst oder unbewusst) darauf einsteigt und den Mate Poaching Versuch nicht abblockt.

Aber nicht jeder liierte Mann empfindet das Umworbenwerden als schmeichelhafte Egopolitur. Für manchen Ehemann kann es ein Schock sein, wenn die langjährige »beste Freundin«, die sein schrankenloses Vertrauen und eine geschwisterliche Zuneigung genießt, plötzlich eindeutige Avancen macht. Auf einmal stimmt nichts mehr. Wo vorher ungezwungene Freundschaft war, herrschen jetzt auf einmal Zweifel, Misstrauen und ungeklärte Verhältnisse.

Was tun: Nachgeben oder standhaft bleiben?

Angenommen, Sie sind ein verheirateter Mann. Es knistert zwischen Ihnen und der Freundin Ihrer Ehefrau. Ganz heftig sogar. Wenn Sie sich in Gesellschaft begegnen, lässt sich die Spannung kaschieren, aber sobald Sie alleine sind (und das geschieht in letzter Zeit öfter), dann brennt die Luft. Die Freundin Ihrer Frau wirft sich Ihnen buchstäblich an den Hals, und das leider verdammt überzeugend. Sie sind nur noch einen Kondomkauf davon entfernt, der Versuchung nachzugeben ...

Was genau wollen Sie von der Frau? Den sexuellen Kick, weil sie optisch ein ganz anderer Typ ist als Ihre Frau? Das Gefühl, ein toller Hecht zu sein? Was fühlen Sie? Spüren Sie in sich hinein, blenden Sie die geilen Phantasien von Ihnen und der Dame weg und fragen Sie sich, worum es wirklich geht. Sind Sie verliebt in diese Frau? Oder ist es nur der Reiz des Verbotenen, der Sie anmacht? Wenn dies der Fall ist, versuchen Sie, Ihre Hormone in den Griff zu bekommen, setzen Sie den Kontakt mit der liebestollen Dame vorübergehend auf Sparflamme – und weihen Sie unbedingt Ihre Frau ein. Sie muss wissen, was die vermeintliche »gute Freundin« hinter ihrem Rücken mit Ihnen vorhatte. Gerade wenn es sich um eine langjährige Frauenfreundschaft handelt, ist Mate Poaching ein untragbarer Verrat, und Sie sollten Ihre Frau nicht ins offene Messer rennen lassen. Solidarisieren Sie sich mit ihr, statt eine Dreiecksbeziehunng zu beginnen.

Oder sind Sie ernsthaft in die Freundin Ihrer Frau verliebt? Haben Sie das Gefühl, es geht um mehr als Sex? Ist womöglich über die Jahre so etwas wie eine stille Liebe, eine Vertrautheit zwischen Ihnen gewachsen, die auf Gegenseitigkeit beruht und sich jetzt mit Macht ihren Weg sucht? Auch dann heißt es: reden, am besten zu dritt. Wenn bei Ihnen beiden tiefere Gefühle im Spiel, sind dürfen Sie diese nicht mit Lügen belasten. Versuchen Sie, Ihrer Frau, der Freundin und sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. Um noch einmal David Schmitt zu zitieren: »Ein Seitensprung funktioniert nie, wenn Sie Ihre Freunde einspannen. Wenn es nur darum geht, die scharfe Freundin Ihres besten Kumpels oder Ihrer Frau einmal vernaschen zu können, lassen Sie es bleiben und suchen Sie sich ein anderes Ventil. Wenn Sie sich ernsthaft verliebt haben, sieht die Sache anders aus.«

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