Zahl der Sexpartner: Was ist normal?

Frau im Lederkostüm gefesselt mit Handschellen

The Magic Number – wie viele Sexpartner sind normal?

1, 5 oder 20 – wie viele Sexpartner hatten Sie bisher? Wenn Sie bei etwa 7 Bettgefährten liegen, befinden Sie sich in guter Gesellschaft: Die meisten Deutschen haben im Laufe ihres Lebens ungefähr ein halbes Dutzend verschiedener Erotikgespielen. Ist das zuviel, genug oder probiert man besser mehr aus? Wir machen uns auf die Suche nach der Magic Number.

Das erwartet Sie in diesem Artikel

In Internetforen ist sie ein regelrechter Dauerbrenner: Die Frage nach der Anzahl der Sexpartner. Immer wieder wird heiß diskutiert, mit wie vielen Menschen man Sexerfahrungen gesammelt haben sollte. Warum ist das so wichtig?

Weil wir gerade am Beginn einer Liebe begierig danach sind, alles über den anderen zu erfahren – da wird dann auch dessen Sexvorleben unter die Lupe genommen. Schließlich möchte man wissen, mit wem man es zu tun hat. Und vor allem, dass man selbst einen ganz besonderen Stellenwert hat. »Du bist die 46. Frau, mit der ich Sex hatte«. Keiner hört sowas wohl gerne. Dass jemand aber noch nie über schamhafte Küsschen hinausgekommen ist, ist auch nicht gerade wünschenswert.

Zu wenige Erfahrungen scheinen ebenso unvorteilhaft zu sein wie zu viele. Viele Menschen machen offenbar an der Sexpartnerzahl ihren Marktwert fest: Gab es null Sexkontakte, ist man halt nicht attraktiv genug. Wer allerdings mit Hinz und Kunz schläft, hat auch nicht gerade das beste Image. Für fast jeden dritten Single sind 10 oder mehr Sexualpartner Realität, wie eine ElitePartner-Singlestudie zeigt. Allerdings bezifferten die Befragten die ideale Anzahl ihrer Bettvorgänger mit 3 bis 4. Wie kann es zu dieser Diskrepanz kommen?

Anzahl Sexualpartner: das sagt die Statistik

Es gibt viele, viele Umfragen zum Thema, die allesamt mit Vorsicht zu genießen sind. Denn Eigenauskünfte über das Sexleben sind oft gefärbt von indivuellen Ansichten: Der eine meint, er müsse eine Schippe drauflegen, der andere zieht die ein oder andere Sexexperience von der Bilanz ab. Das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap hat für den Playboy bei Männern nachgeforscht:

  • Der deutsche Durchschnittsmann hat demnach zwei bis zehn Sexualpartner
  • 38 Prozent der Befragten gaben an, mit zwei bis fünf Personen geschlafen zu haben
  • 16 Prozent hatten elf bis 25 Sexpartner
  • Nur jeweils vier Prozent hatten mit 26 bis 50 oder sogar mit mehr als 50 Menschen Sex
  • 12 Prozent der Befragten hatten nur einen Sexualpartner
  • 2 Prozent sind noch Jungfrau

Mindline Media fragte kommt in einer Studie zu diesem Ergebnis:

  • 17 Prozent gaben 2 bis 3 verschiedene Sexpartner an
  • 14 Prozent hatten mit 4 bis 5 Menschen Sex
  • 21 Prozent mit 6 bis 10
  • Über 30 verschiedene Sexpartner hatten 5 Prozent der Befragten

Laut Sex-Report 2008 hatten die deutschen Frauen angeblich mit 6,7 verschiedenen Partnern Geschlechtsverkehr, die Männer kommen auf durchschnittlich 10,2 Partnerinnen. Und laut Informationsportal durchschnittlich.de haben Männer in ihrem Leben im Mittel 7,9 Sexualpartner. Frauen haben mit 6,8 verschiedenen Menschen Sex gehabt.

Wieviele Sexpartner sind eigentlich normal?

Gleich mal ein paar Gegenfragen: Was heißt denn normal? Wer legt diesen Wert fest, wer entscheidet, wie viele Sexpartner am besten sind? Und wofür überhaupt? Natürlich kann die Anzahl der bisherigen Sexualpartner einen pathologischen Charakter bekommen: Etwa, wenn das Zuviel an körperlichem Verlangen zerstörerische Formen annimmt.

Wer mit zarten 20 Jahren schon mit über 100 verschiedenen Menschen Sex hatte, der hatte vermutlich wenig Zeit, sich mit seinen Gespielen wirklich zu befassen – und auch das ist ein Qualitätskriterium für guten Sex. Die Sexfrequenz ist keineswegs ein Gütesiegel. Zudem sind sich Wissenschaftler einig darüber, dass Sex nicht allein ein triebgesteuerter Instinkt ist, der Menschen überfällt. In unserem Sexualverhalten spiegeln sich frühe Bindungserfahrungen wider, erklärt Werner Bartens in Was Paare zusammenhält.

So fanden Wissenschaftler heraus, dass ängstliche und unsichere Frauen häufiger wechselnde Partner haben. Sie müssten sich durch viel Sex immer wieder Bestätigung dafür holen, dass sie attraktiv und begehrenswert sind. Auch Männer, die sich durch unzählige Betten vögeln, tun dies manchmal weniger wegen der sexuellen Befriedigung, sondern weil sie sich dadurch ihrer Potenz und ihres Marktwertes versichern.

Warum Männer eher angeben...

Im Internet kursiert eine interessante Faustregel: Bei Männern solle man getrost drei Sexpartner von der angegebenen Summe abziehen, dann kommt man der Realität nahe.
Bei Frauen rechnet man dieselbe Anzahl dazu, dann stimmt's auch da eher. Woher kommt dieses Rechenspiel?

Männer brüsten sich gerne mit ihrer Potenz – das passt ins Bild vom agilen Mann. Und der sollte sich doch möglichst die Hörner abstoßen, damit er sexuell zur Ruhe kommt und Erfahrungen sammelt. Frauen dagegen steht diesbezüglich eher Zurückhaltung gut zu Gesicht: Eine, die es allzu wild treibt, wird schnell als leicht zu haben hingestellt, was sie durchaus in Verruf bringen kann.

Ist das womöglich ein weiteres Relikt aus Urzeiten, das uns auch heute noch beeinflusst? Schließlich haben uns Evolutionsbiologen längst darüber aufgeklärt, dass Männern der Sinn danach steht, ihren Samen so weit und oft wie möglich zu verstreuen, um viele Nachkommen zu zeugen. Wohingegen Frauen den Sexualpartner klug wählen sollten, denn sie trugen schon vor Tausenden von Jahren durch Schwangerschaft und Stillzeit ein höheres Sexrisiko als Männer. Übertragen auf unsere Zeiten hieße das, in uns schlummern archaische Muster, die den Mann zu sexueller Ausschweifung antreiben, Frauen aber zu sittsamer Zurückhaltung. Was eben kleinere und größere Schummeleien zur Folge haben kann: Männer wollen beweisen, wie potent sie sind und schönen die Sexpartnerzahl.

...und Frauen lieber untertreiben

Und Frauen? Die verheimlichen lieber ihre Umtriebigkeit und lassen manch einen Sexpartner unter den Tisch fallen. Die britische Sex- und Beziehungsratgeberin Tracey Cox etwa behauptet, dass fast alle Frauen bei der Anzahl der ehemaligen Sexualpartner lügen. Coxs umfangreiche Befragungen ergaben, dass sich scheinbar die magische Zahl 10 als ideale Menge der bisherigen Sexpartner festgesetzt habe. Eine Erklärung dafür liefert Cox nicht. Nur soviel: Frauen scheinen anzunehmen, dass dies der akzeptabelste Wert ist und orientieren sich bei ihren Angaben daran.

In Großbritannien jedoch stimme die Zahl selten mit der Realität überein: Eine staatliche Untersuchung zu sexuellen Erfahrungen ergab, dass Britinnen über 30 Jahre durchschnittlich mit 8 Männern Sex hatten. Frauen, die deutlich mehr erotische Begegnungen hatten, korrigieren gerne mal nach unten, um eben auf die magischen 10 Sexgefährten zu kommen. Denn die passen ins Schema der idealen Anzahl der Sexualpartner aufs Leben gesehen.

Buchcover: Die versteckte Lust der Frauen: Ein Forschungsbericht von Daniel Bergner Daniel Bergner erklärt in Die versteckte Lust der Frauen, weltweit würde man männliche Geilheit und weibliche Keuschheit als Norm betrachten – dazu gehöre auch, dass Männer mehr verschiedene Sexpartner haben dürften als Frauen. Eine wissenschaftliche Untersuchung unter Collegestudenten habe das bestätigt, schreibt Bergner: Männern wurde demzufolge ein deutlich höherer Wert zugestanden als Frauen.

Quantität oder Qualität – was zählt

Wer häufig die Betten wechselt, ist nicht unbedingt glücklicher in seinen Beziehungen – obwohl das wissenschaftlich bewiesen ist, meinen immer noch viele Menschen, die Qualität ihres Sexlebens bemesse sich nach den gesammelten Erfahrungen. Aber ist das wirklich eine Frage der Quantität? Oder doch eher eine Frage der Qualität? Natürlich stehen die Chancen auf abwechslungsreiche Sexpraktiken und gewaltige Erotiküberraschungen besser, je mehr Sexpartner man hatte. Mit denen besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, die ein oder andere Erotikspielart auszuprobieren.

Allerdings hängt es immer auch vom insgesamten Sexrepertoire ab. Guter Sex ist nicht nur eine Frage der Übung, sondern auch der Einfühlsamkeit, der Experimentierfreude und nicht zuletzt der sexuellen Anziehungskraft. Es gibt Menschen, die im Bett besser harmonieren, da spielt es kaum eine Rolle, mit wie viele Sexpartner sie zuvor hatten. Denn berauschende Lust ist ein individuelles Produkt zweier Menschen, unabhängig davon, was zuvor so abging.

Es gibt Menschen, die hatten schon unzählige Sexpartner – aber kommen über das banale 1 x 1 des Sexspiels nicht hinaus. Denn, das belegen Untersuchungen, eine Vielzahl an erotischen Erfahrungen mit unterschiedlichen Sexpartner erhöht nicht unbedingt die Qualität der sexuellen Performance. Aber wir wollen auch nicht verheimlichen, dass Sexforscher eine gewisse Erfahrung für den Spaß an der Freude mitverantwortlich machen. Demzufolge braucht es für befriedigenden Sex auch etwas Übung. Schon allein wegen der Hormone. Denn: Je häufiger wir Sex haben, umso mehr Testosteron haben wir im Blut und damit auch mehr Lust auf Sex. Allerdings können Sie daran auch mit ein und demselben Partner arbeiten, es kommt nicht darauf an, mit wem Sie trainieren, sondern wie oft.

Wie viele hattest Du denn schon – Mogeln erlaubt?

Sex assoziieren wir mit Lebendigkeit und Attraktivität. Logisch, dass wir gerne ein bisschen mogeln, wenn es darum geht, Rede und Antwort über so etwas Intimes wie die eigene Sexhistorie zu stehen. Manch einer datiert die Entjungferung vor, um nicht als Spätzünder dazustehen. Andere vergessen peinliche Sexerlebnisse einfach mal bei der statistischen Eigenauswertung.

Schließlich ist das ein wichtiger Faktor, vor allem beim Kennenlernen. Da ist die Frage danach, mit vielen Partnern man schon geschlafen hat, an der Tagesordnung. Und hier wird oft geflunkert. So hat einer GfK-Umfrage im Auftrag des Partnerportals Friendscout24 jeder Fünfte zwischen 16 und 19 Jahren schon einmal gelogen, wenn es um die Anzahl der Sexpartner ging. Und die Befragten finden das okay. In anderen Bereichen bevorzugen sie allerdings Offenheit. Wenn es z. B. darum geht, mit welchen Freunden oder Bekannten der eigene Partner schon mal Sex hatte, will jeder Dritte frühzeitig Bescheid wissen. Jedoch geht es bei dieser Frage nicht darum, auf Basis solcher Dinge zu verurteilen, sondern einschätzen zu können, mit wem man es zu tun haben wird und ob man das will. Ob Sie letztendlich ein bisschen schummeln oder nichts als die Wahrheit sagen, bleibt Ihnen überlassen – inwiefern Sie Ihre sexuelle Vergangenheit offenlegen, müssen Sie entscheiden. Tatsache ist: Viele mogeln ein wenig. Und für einige steht die Frage nach der sexuellen Vergangenheit nicht zur Diskussion.

Fazit: Sex-Highscore ist nicht alles

Viele möchten lieber nicht mit einem blutigen Anfänger das Bett teilen, aber einen abgebrühten Profi können sich viele auch nicht vorstellen. Irgendwas dazwischen scheint der magischen Zahl am nächsten zu kommen. Erfahrungen auf dem Gebiet der körperlichen Freuden zu sammeln, macht durchaus Sinn – ist aber kein Muss für guten Sex. Denn der ist eine Sache zwischen zwei Menschen, deren aktuelle Performance ausschlaggebender ist als die Vergangenheit.

Intimes Bettgeflüster über Sex-Erfahrungen ist angesagt, allerdings sollten Sie abwägen, wie viel Sie preisgeben. Manches könnte Ihre neue Flamme verstören, etwa, wenn Sie völlig jungfräulich an die Sache rangehen oder falls Sie Allround-Fachmann sind. Grundsätzlich empfehlen Experten: Beim Sex sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen, Liebe ist kein Sport, in dem man sich beweisen muss.

Ehrlichkeit in Maßen ist eine gute Option. Ehe Sie in die Bredouille kommen, weil Sie partout nicht wissen, wie Sie die erogenen Zonen Ihres Gegenübers stimulieren, weil Sie soweit noch nie gekommen sind, sollten Sie offen darüber sprechen. Verfügen Sie dagegen über zahlreiche Sexkenntnisse, sollten Sie auch hier auf den Partner eingehen, bevor Sie ihn mit Ihrem beeindruckenden Erfahrungsschatz verunsichern.

Die Magic Number, also eine ideale Anzahl an Sexpartnern, gibt es schlicht und ergreifend nicht. Erstens, weil es beim Sex nicht darum geht, in Konkurrenz mit anderen zu treten, zweitens, weil guten Sex viel mehr ausmacht als nur Erfahrung und drittens, weil wir auch in Sachen körperliche Liebe immer noch dazulernen können.

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