Zu schlecht, um gut zu tun? Es gibt 10 Anzeichen, dass Sie (in Ihrer Beziehung) nicht glücklich sind. Wir stellen sie hier vor.

Unzufriedenes Paar

Schlechte Beziehung, schlechte Stimmung. 10 Anzeichen, dass Sie unglücklich sind

Schwierige Phasen gibt es in jeder Beziehung. Es kann nicht immer Rosen regnen, in einer Partnerschaft muss man auch schlechte Zeiten durchstehen. Aber wenn Sie nur noch negative Gefühle und Gedanken haben, könnte das auch bedeuten, dass Ihre Beziehung Ihnen nicht guttut. Das sollten Sie herausfinden.

Ist es Ihre Grundstimmung, liegt es an Ihrer Einstellung, sehen Sie die Dinge einfach nur im falschen Licht? Oder stimmt tatsächlich etwas nicht mit Ihrer Beziehung? Die könnte Ihnen unter Umständen die Laune dauerhaft vermiesen oder Sie sogar krank machen.

Natürlich können Sie Ihren Partner nicht für alles verantwortlich machen. Und manchmal ist es auch in der Tat ganz allein Ihr Problem, wenn Sie sich in der Beziehung unwohl fühlen, einfach nicht zufrieden oder nur genervt sind. Um es aber mit Paartherapeut Dr. Wolfgang Krüger zu sagen: »Wir wissen, dass es vor allem auf eine gute Stimmung in der Beziehung ankommt, auf gegenseitige Wertschätzung, Respekt, jeder muss spüren, dass der andere mein Wohlergehen im Auge hat.« Im Exklusiv-Interview mit seitensprung-fibel.de sagt er, dazu sei es wichtig, dass man sowohl seine Bedürfnisse als auch die des anderen sehe. Und auch wahrnimmt, wie man sich fühlt.

Die folgenden 10 Anzeichen jedenfalls deuten darauf hin, dass Sie in Ihrer Beziehung nicht gerade glücklich sind:

[1] Sie glauben sowieso, dass Sex total überbewertet wird.

Wann haben Sie das letzte Mal? So richtig? Mit Ihrem Partner? Wenn Sie jetzt länger überlegen, dann steht es offensichtlich nicht gut um Ihr Intimleben. Dann scheint das Körperliche wohl peu à peu Ihre Beziehung verlassen zu haben. Richtig bedenklich wird es, wenn Ihnen das eigentlich ziemlich egal ist. Weil Sie glauben, Sex ist nicht alles, bei keinem Paar bleibt das konstant leidenschaftlich. Und wenn Sie mal drüber nachdenken, sind Sie ja auch grundsätzlich der Meinung, dass Sex maßlos überschätzt wird. Liest man ja auch überall.

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 8

Nein, diese hohe Punktzahl gibt es nicht, weil Sex so wichtig ist. Sondern weil die Gleichgültigkeit, die Sie diesem Thema gegenüber offensichtlich entwickelt haben, alarmierend ist. Mag sein, dass Sie tatsächlich so empfinden, dass Sie ohnehin wenig Spaß an Sex und Erotik haben. Könnte aber auch sein, dass Sie sich Ihren Frust nur erträglich reden und Ihr Unglück über fehlende körperliche Nähe verdrängen.

[2] Sie gehen immer häufiger alleine oder mit Freunden aus.

Sie sind auf eine Party von einem Kollegen eingeladen, aber da gehen Sie lieber mal alleine hin. Weil Ihr Partner da sowieso niemanden kennt und keinen Spaß hätte. Freitags um die Häuser ziehen geht eigentlich nur mit den Kumpels. Die bringen ihren Anhang ja auch nicht mit. Und Leute einladen oder sich verabreden? Irgendwie ist nie der richtige Zeitpunkt dafür. Klingt nach zunehmender Distanz zwischen Ihnen und Ihrem Partner. Die sich vielleicht daraus ergibt, dass Sie sich unwohl in der Gegenwart des anderen fühlen? Er Ihnen peinlich ist? Oder Sie dabei sind, sich ganz unspektakulär schleichend zu entlieben?

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 5

Der eine braucht´s mehr, der andere weniger: Freunde treffen, gemeinsam etwas unternehmen, Erlebnisse teilen – das gehört aber zu einer Partnerschaft. Denn je mehr man zusammen macht, umso stärker wird die Verbundenheit. Je seltener Sie allerdings das Bedürnis haben, Schönes mit Ihren Partner zu unternehmen, umso einsamer werden Sie. Das kann ganz schön traurig machen.

[3] Überstunden sind Ihnen lieber als ein Abend neben Ihrem Partner auf dem Sofa.

In einer Welt vor dieser Zeit war für Sie der Feierabend das Größte: Ab nach Hause, entspannen, kuscheln, meinetwegen auch auf dem Sofa. Nette Serie auf Netflix gucken, lecker Wein trinken und einfach nur das Gefühl der Geborgenheit genießen. Those were the days… heute ist Ihnen ein frühes Arbeitsende eher ein Graus. Dann doch lieber noch mal eben einen Vertrag gegenlesen oder das Briefing für das nächste Projekt schreiben. Hauptsache nicht nach Hause, wo die Beziehungsödnis wartet.

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 4

Meiden Sie den Kontakt zu Ihrem Partner? Gehen Sie ihm aus dem Weg und stürzen sich dafür in Arbeit? Dann sollten Sie sich mal fragen, warum Sie das tun: Entweder weichen Sie Konflikten aus, langweilen sich ganz unsäglich mit dem anderen oder fühlen sich schlicht und ergreifend nicht wohl mit ihm. Egal, woran es liegt: Glücklich geht anders.

[4] Die Verwandten Ihres Partners gehen Ihnen nur noch auf die Nerven.

Seine Mutter hat mittlerweile Schwiegermonsterstatus für Sie, seinen Bruder konnten Sie eigentlich noch nie leiden, die Tante ist absolut peinlich. Das war doch nicht immer so? Sicher haben Sie am Anfang Ihrer Beziehung einen anderen Blick auf die Verwandten Ihres Partners gehabt und wollten selbst auch den besten Eindruck machen. Und hatten eine gnädige Einstellung bezüglich der diversen Marrotten der Familie. Und mit seinem Bruder haben Sie sich super verstanden, bis…ja, bis wann denn eigentlich? Vielleicht bis zu dem Zeitpunkt, als Ihre Gefühle für Ihren Partner so langsam aber sicher erloschen sind?

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 3

Es ist ein harter Ausdruck, passt aber in diesem Zusammenhang leider: Sie nehmen die Verwandtschaft Ihres Partners quasi in Sippenhaft. Die Wut, die Sie auf Ihre vermeintlich bessere Hälfte haben, die Enttäuschung und auch der Frust, den Ihr Partner Ihnen beschert, all das verschleichert Ihren Blick und führt dazu, dass Sie plötzlich seine gesamte Familie ablehnen. Egal, wie die sich verhält.

[5] Im Sportverein haben Sie sich schon wieder zum Kassenwart wählen lassen.

Vollzeitjob, großer Garten und zwei kleine Kinder – Sie wissen gar nicht, wo da die Zeit bleibt. Das bisschen, was Sie von jedem Tag abzwacken können, ist Ihnen heilig. Moment, das war einmal. Mittlerweile ist Ihnen jede Ablenkung von Ihrem tristen Beziehungsleben recht. Also lassen Sie sich von Ihren Vereinskollegen beschwatzen, und machen wieder mal den Kassenwart für die nächste Saison. Was bedeutet: Sie haben noch weniger Zeit, die Sie rein theoretisch mit Ihrem Partner verbringen könnten.

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 6

Oh je, Sie sind schon mächtig tief gesunken. Denn Sie gehen der Realität aus dem Weg und übertünchen Ihren Frust. Auch wenn es vielleicht kein Trost ist, können wir Ihnen sagen, dass Sie damit nicht allein sind. Eine Studie des Projektes Theratalk der Uni Göttingen an 31.868 Männern und Frauen ergab, dass sich 45 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen freiwillig in Freizeitstress stürzen, wenn Sie keinen Sex mehr in Ihrer Beziehung haben. Entsprechend hoch muss man Ihr Unglückspotenzial einstufen, wenn Sie sich im Alltag immer mehr ans Bein binden.

[6] Sie sind überzeugt davon, dass Beziehungen »halt schwierig« sind.

Eine Partnerschaft ist kein Zuckerschlecken, das wissen Sie sehr wohl. Hört man ja auch überall: Im Laufe der Zeit flauen leidenschaftliche Gefühle ab, der Alltag hält Einzug und mit ihm die Gewöhnung. Da bleibt manches auf der Strecke, da muss man Abstriche machen und halt an der Beziehung arbeiten. Und manch eine Kröte schlucken. Den perfekten Partner gibt´s eben nicht. Basta. Wer so tut, als wäre er rundum glücklich mit der eigenen Beziehung und nach außen Harmonie pur vortäuscht, lügt sich in die eigene Tasche. Glauben Sie das wirklich?

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 5

Das mag ja alles zutreffen. Aber was ist, wenn Sie darunter leiden, dass Ihre Partnerschaft so kompliziert ist? Müssen Sie das hinnehmen, weil es halt so ist? Kann sein, Sie befinden sich mitten im Rechtfertigungsdilemma, um nichts zu ändern. Weil Sie Angst vor Konsequenzen haben und allem voran vor dem Eingeständnis, dass diese Beziehung eben einfach nicht funktioniert. Armer schwarzer Kater!

[7] Ständig sind Sie erkältet oder haben was am Magen.

Da muss nur irgendjemand in Ihrer Gegenwart husten, schon haben Sie sich den nächsten Infekt eingefangen. Und Ihr Magen macht Ihnen echt zu schaffen, vielleicht doch eine Laktoseintoleranz? Oder ein Reizmagen? Von den Schlafstörungen ganz zu schweigen…hört man Sie so reden, könnte man meinen, Sie seien ein körperliches Wrack, bei dem sich das Immunsystem einfach mal ausgeklingt hat. Bisweilen haben Sie sogar den Verdacht, kurz vor einem Burnout zu stehen, so belastet fühlen Sie sich. Von was eigentlich?

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 9

Wussten Sie, dass eine unglückliche Ehe ebenso schädlich sein kann wie Rauchen und Alkohol? Das zumindest brachte eine amerikanische Studie zutage. Forscher der Universitäten von Nevada und Michigan untersuchten 373 Paare über einen Zeitraum von 16 Jahren und stellten fest, dass eine konfliktreiche Beziehung ein großes Gesundheitsrisiko darstellt: Entzündungen, veränderter Appetit und ein erhöhtes Level an Stresshormonen können Folgen sein, was wiederum eine Reihe von Erkrankungen und deren Entstehung begünstigen kann. Bei Männern zeigt sich dieser negative Effekt übrigens deutlicher als bei Frauen. Darum gibt es hierfür fast die volle Punktzahl.

[8] Sie werden immer negativer.

Sehen Sie an allem in Ihrer Beziehung und jedem Verhalten Ihres Partners nur das Negativ? Kritisieren Sie das Aussehen Ihres Partners, mäkeln Sie bei jeder Gelegenheit an ihm herum, kann der andere es Ihnen eigentlich nie recht machen? Und fühlen Sie sich vom Schicksal benachteiligt, hadern mit Ihrem Leben, jammern viel und ausgiebig und ertappen sich immer öfter dabei, wie Sie andere Paare beneiden, weil Sie glauben, die hätten es besser erwischt als Sie? Ihre vielen Klagen sind eindeutiges Indiz dafür, dass Sie nicht gerade glücklich sind.

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 8

In diesem Fall sind sie auf dem Weg, die apokalyptischen Reiter. Sie heißen Kritik und Verteidigung, Verachtung, Rückzug und Mauern und Machtdemonstration. Nacheinander kommen sie laut John Gottman angaloppiert, und sie machen nicht nur verdammt unglücklich, sondern können jede Beziehung zerstören, wenn man sie nicht rechtzeitig aufhält. Der amerikanische Psychologe hält grundsätzlich eine negative Grundeinstellung in einer Beziehung für gefährlich – wenn man in Streitgesprächen feindliche Positionen einnimmt, wird es kritisch. Und wenn man nur noch abfällig über den anderen denkt und redet, dann gute Nacht. Sie scheinen beinah soweit zu sein.

[9] Wenn Ihnen was nicht passt, reden Sie nicht mehr darüber.

Früher, da haben Sie aus Ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht. Ob es um die Zahnpastatube oder gemeinsame Zeit ging – wenn Ihnen in Ihrer Beziehung etwas nicht gepasst hat, dann haben Sie den Mund aufgemacht. Manchmal war der darauf folgende Streit kein Genuss, aber Sie haben es immer hinbekommen, einen Kompromiss zu finden. Und die Versöhnung nach dem Zoff war oft richtig leidenschaftlich. Und wie ist es heute? Registrieren Sie tausend Kleinigkeiten, die Sie missmutig oder gar unglücklich machen, schweigen aber? Weil es in Ihren Augen sowieso keinen Sinn hat? Rächen Sie sich lieber für das vermeintliche Fehlverhalten Ihres Partners, kochen im Stillen Ihr eigenes Süppchen und meinen, es sei nicht wert, mit dem anderen überhaupt noch zu diskutieren? Ojemine!

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 7

Sie müssen mittlerweile eine ganz schöne Wut im Bauch haben, wenn Sie Ihren Ärger immer so konsequent runterschlucken. Das ist ungesund und macht richtig unglücklich, darum liegen Sie hier in der Skala auch sehr weit oben. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es besser, Ärger herauszulassen, Unmut anzusprechen und mit dem Partner zu klären – darauf weist der Wissenschaftsjournalist Werner Bartens in »Was Paare zusammenhält« ausdrücklich hin. Wer keine Auseinandersetzung mehr mit dem Partner riskiert, findet womöglich, der andere sei es nicht wert, einen Streit vom Zaun zu brechen. Dabei sollte es in einer einigermaßen glücklichen Beziehung möglich sein, unterschiedliche Standpunkte zu einem Kompromiss zu führen.

[10] Gemeinsame Urlaubspläne? Fehlanzeige!

Der Urlaub im nächsten Sommer ist Ihnen gerade schnuppe. Oder besser gesagt: Die Vorstellung, gemeinsam mit Ihrem Partner zu verreisen, reizt Sie nicht gerade. Dabei hätten Sie Ferien bitter nötig. Aber die Planung schieben Sie immer wieder auf, können sich gar nicht vorstellen, wo es mit Ihrem Partner schön werden könnte. Dann doch lieber mit der Freundin mal eine Mädelswoche auf Mallorca? Oder mit Freunden zusammen, als große Gruppe. Hauptsache nicht alleine zusammen. Beziehungsweise zusammen alleine.

Unglücksfaktor auf einer Skala von 1 bis 10: 7

Raus aus dem Alltag, sich anders erleben, mal wieder gemeinsam etwas Tolles unternehmen, Zukunftspläne schmieden – wenn Sie sich das lieber alleine als in Begleitung Ihres Partners vorstellen, ist Ihr Beziehungsunglück wirklich schon weit fortgeschritten. Denn dann fehlt die Bindung und damit das Bedürfnis, mit diesem Menschen in Zukunft zusammen zu sein.

Fazit: Machen Sie sich selbst glücklich!

Beziehung hin oder her – Sie haben es bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand, wie es Ihnen geht. Denn allein Sie sind verantwortlich dafür, dass es Ihnen gut geht. Und wenn Sie unglücklich sind, dann sollten Sie aktiv werden, damit es Ihnen besser geht. Ob und inwiefern Ihre Partnerschaft Ursache Ihrer schlechten Stimmungslage ist, bleibt Ihrer Interpretation überlassen. Die Frage ist letztlich nur: Warum bleiben Sie mit Ihrem Partner zusammen, wenn er Sie so unglücklich macht? Vielleicht, weil der Frust besser zusammenhält als Glück? Den Rückschluss lassen Untersuchungen zu, die zur Erkenntnis kommen, dass wenig Sex, konstantes Unglück und Resignation das Geheimnis einer stabilen Beziehung ist. Wenn Sie aus einer unglücklichen Beziehung raus wollen, müssen Sie etwas verändern – entweder Ihre Einstellung oder Ihren Beziehungsstatus. Eine Entscheidungshilfe kann Ihnen vielleicht dieses Buch sein: »Trennt« euch von Thomas Meyer.

In seinem Essay erklärt der österreichische Autor, woran Sie erkennen, dass Ihre Beziehung keinen Sinn macht, mit welchen Täuschungsstrategien Sie sich selbst davon abhalten, das einzusehen, und wie Sie es schaffen, sich gut zu trennen. Hier geht es zur Buchrezension



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