Ist Sex wichtig für ein erfülltes Leben?
Regelmäßiger Sex schützt vor Krankheiten

Wie wichtig ist Sex wirklich?

Den Urtrieb der Fortpflanzung haben wir ja weitgehend entmystifiziert. Er spielt zwar eine Rolle bei der Partnerwahl, doch durch eine aufgeklärte Umgehensweise mit Themen wie Orgasmusfähigkeit und Selbstbefriedigung konnte der Spaß am Sex vom Familiengründungskonzept abgekoppelt werden. Gut so, denn Sex ist mehr! Ausdruck von Lebensfreude, Gesundheit, Liebe, Optimismus und Wohlfühlen im eigenen Körper.

Ein gern erzählter urbaner Mythos ist der des von Natur aus dauerpotenten Mannes und seiner dauerfrigiden Ehefrau. Diese Fälle mag es geben, keine Frage. Doch daraus eine Regel abzuleiten, ist Unfug. Sex ist für Frauen ebenso wichtig wie für Männer! Es gibt nimmersatte Männer und Frauen, und es gibt männliche wie weibliche Sexbanausen. Das Klischee der Frau, die ständig sagt »nö Schatz, hab Migräne« wird bevorzugt von Männern strapaziert, die eine Rechfertigung für heimliche Seitensprünge benötigen. Brauchen manche Menschen wirklich viel mehr Sex als andere? Oder viel weniger?

In einer Zeit, in der Sex multimedial promotet wird und selbst ein Waschsalon bunte Flyer mit Aktfotos als Reklame für neue Turbotrockner verteilt, macht sich bei manchem Unsicherheit breit. Bin ich normal? Bin ich sexsüchtig? Bin ich verklemmt, weil ich dieses und jenes nicht mitmache? Sind die Dinge, die ich fühle, wirklich meine Bedürfnisse, oder versuche ich, einer Norm zu entsprechen?

Weil Statistiken manchmal bei der Suche nach Orientierung helfen, hat der Kondomhersteller DUREX eine weltweit einzigartige Studie erstellt, die »Sexual Wellbeing Global Survey« SWGS. Eine Zufriedenheitsstudie also. Dafür wurden seit 1996 insgesamt 26.032 Menschen aus 26 Ländern ausführlich zu ihrem Sexleben befragt. Mit verblüffenden Ergebnissen.

Guter Sex ist relativ: Zahlen und Fakten

In Deutschland erklärten 68% aller Befragten, mindestens 1x wöchentlich Sex zu haben, doch nur 38% bezeichneten ihr Sexleben als zufriedenstellend. Schade eigentlich, oder? Unsere holländischen Nachbarn scheinen genussfreudiger zu sein, dort haben zwar nur 63% wöchentlich Sex, es sind aber 50% vollauf zufrieden. Japan präsentiert sich als Frustland, hier sind nur 15% mit ihrem Sexleben zufrieden. Über den meisten Sex freuen sich die Brasilianer. 82% aller Befragten haben mindestens einmal wöchentlich Sex. Zufrieden sind aber nur 42%... huch?!

Das Patentrezept für guten Sex scheint man in Indien zu praktizieren. Hier haben 68% aller Teilnehmer mindestens 1x pro Woche Sex, und stolze 61% sind mit ihrem Sexleben rundum zufrieden. Vegetarische Ernährung? Kamasutra? Die Erkenntnis, dass vorhandener Sex uns Menschen nicht automatisch auch zufrieden macht, stimmt nachdenklich. Dabei ist lustvoller Sex sogar richtig gesund!

Wissenschaftlich bewiesen: Regelmäßiger Sex schützt vor Krankheiten und verlängert das Leben!

Eine US-Studie aus dem Jahr 2008 mit rund 10.000 Teilnehmern ergab, dass Menschen, die 2-3 Mal pro Woche Sex inklusive Orgasmen haben, ihr Immunsystem stärken. Die Konzentration lebenswichtiger Antikörper im Speichel wurde nachweislich erhöht. Unmittelbar nach dem Orgasmus war die Zahl dieser Antikörper sogar doppelt so hoch wie vor dem Höhepunkt! Außerdem löst der sexbedingte Hormoncocktail positive Nebeneffekte aus, z.B. erhöhte Fettverbrennung, bessere Durchblutung der allerfeinsten Gefäße und ein optimistisches Lebensgefühl.

Diese positive Wirkung ist übrigens mit dem Rentenalter keineswegs vorbei! In der SWGS geben immerhin 9% der Befragten aus der Altersgruppe 65+ an, einmal wöchentlich Sex haben. Ein erfreulicher Gedanke, der leider zwischen Jugendwahn und Schönheitsideal in unserer Gesellschaft ein wenig untergeht. Gerade jüngere Menschen tun sich schwer mit der Vorstellung, dass es ihre Großeltern im Schlafzimmer leidenschaftlich wie zwei Teenager miteinander treiben. Deshalb empfiehlt auch Sex-Experte und Aufklärer Oswalt Kolle (Jahrgang 1928!) eine gesellschaftlich akzeptierte Alters-Sexualität und einen unverkrampfteren Umgang mit Sex in jüngeren Generationen.

Dass Sex-Abstinenz unter Umständen lebensverkürzend sein kann, zeigt eine andere Studie an der Universität von Bristol mit 3.000 Teilnehmern. Sie ergab, dass Männer, die sich mindestens 2 Orgasmen pro Woche gönnen (ob mit Partner oder solo), das Risiko eines tödlichen Herzinfarktes gegenüber gleichaltrigen, gleich gesunden Geschlechtsgenossen um 50% reduzieren!

Die SWGS gibt übrigens Anlass zur Vermutung, dass mit zunehmendem Alter die sexuelle Zufriedenheit abnimmt. Ein Grund hierfür könnte die abnehmende sexuelle Aktivität in vielen Langzeit-Beziehungen sein. Oder die gestiegenen Ansprüche sind schuld. Welche Frau über 45 hat schon Lust, einen Orgasmus vorzutäuschen?

Dieser Artikel hat 3 Seiten. Lesen Sie auch . . .

Seite 1: Wie wichtig ist Sex wirklich?
Seite 2: Wie wichtig ist Sex in der Beziehung?
Seite 3: Haben schöne Menschen mehr Sex als unattraktive?

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