Klischees und Kuriositäten rund um den Ehebruch rund um die Welt
Ehebruch rund um die Welt – Österreich

Zwischen Kaiserschmarrn und Schlagersängern

Österreich ist ein Phänomen in Sachen Seitensprung. Das brave, erzkatholische und musikalische Alpenland scheint fest entschlossen zu sein, die weltweite Hitliste der skandalösesten und freizügigsten Sexabenteuer erklimmen zu wollen. Hier wird so öffentlich und aufreizend fremdgegangen, dass es eine Pracht für Voyeure, Boulevardpresse und Scheidungsanwälte ist.

Volksmusiker und Schlagersänger leiden öffentlich auf der Bühne und besingen die Untreue ihrer aktuellen oder ehemaligen Flamme, manchmal sogar mit deren echtem Namen. Politiker zelebrieren ihr Liebensleben »versehentlich« als Foto-Love-Story zum nachlesen, und selbst Normalbürger achten kaum auf Diskretion beim Fremdgehen. Liegt’s an der Bergluft? Am guten Essen? Ist es pure Lebenslust und ein gewisser Stolz auf sexuelle Eroberungen? Oder ein Relikt aus Kaiserzeiten, in denen es ganze Heerscharen von Bediensteten gab, deren Aufgabe es war, außereheliche Liebschaften bei Hofe zu verschleiern und Fremdgeh-Alibis für die männlichen und weiblichen Adeligen zu liefern – und gleichzeitig pikante Details »auszuplaudern«, damit Gerüchte über die sagenhafte sexuelle Aktivität der Herrschaften in Umlauf gelangen? Man weiß es nicht.

Fakt ist, dass der überpräsente Katholizismus und die damit verbundenen Restriktionen beim Ehe- und Scheidungsrecht offenbar einen gewissen Druck erzeugen. »Man« möchte anständig sein. »Man« geht nicht fremd, sondern lebt gefälligst moralisch einwandfrei. »Man« trägt zu bestimmten Anlässen Lederhosen und Tracht. Punkt 1 und 3 sind mit ein wenig gutem Willen und modischer Leidensfähigkeit ja noch zu bewerkstelligen. Doch Treue lässt sich nun einmal nicht erzwingen, ob nun durch weltliches gesellschaftliches Regelwerk oder einen streng katholischen Überbau. Im Gegenteil, bei so rigiden Vorgaben entsteht Gegendruck, und der will ausgelebt sein. Die daraus entstehende Doppelmoral und der geradezu exhibitionistische Umgang mit Seitensprüngen gehören zur österreichischen Kultur wie Salzburger Nockerln und Opernball.

Übrigens, Österreich praktiziert noch immer das Scheidungsrecht nach dem Schuldprinzip, wie es in Deutschland glücklicherweise längst abgeschafft wurde. Schulprinzip bedeutet: Wer fremdgeht, ist schuld. Immer. Völlig egal, unter welchen Umständen der Seitensprung erfolgte. Ob es da einen Zusammenhang gibt?

Dieser Artikel hat 10 Seiten. Lesen Sie auch . . .

Seite 1: Von wegen italienisches Temperament
Seite 2: Eifersüchtige Schweizer: Der Seitensprung als Staatsgeheimnis
Seite 3: No Sex, I’m british
Seite 4: Savoir vivre: Die hohe Kunst des stressfreien Fremdgehens
Seite 5: Gefährliche Abenteuer in 1001 Nacht
Seite 6: Russische Sitten: Die Geliebte als Statussymbol
Seite 7: Heiße Schwedinnen? Die gibt’s nur im Film!
Seite 8: Amerika, wie hast du dich verändert
Seite 9: Zwischen Kaiserschmarrn und Schlagersängern
Seite 10: Deutschlands neue Gelassenheit sorgt für mehr Lust

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Sandra || 06.06.2012 23:14:40

Ja, ja: Wer hat's erfunden? Die Schweizer :-)

So habe ich das auch mal gehört, doch mittlerweilen gibt es diese Seitensprungzimmer zum Glück auch in Deutschland! Mein Lieblingsportal dafür sind "die mit dem roten Herzschlüssel". Ich habe nämlich auch schon schlechte Erfahrung mit diesen "Zimmern" gemacht. Einige sind einfache Bordelle, die eben auch ihre Zimmer vermieten, weil sie nicht ausgelastet sind.

Nun habe ich gesehen, dass die mit dem roten Herzschlüssel, da sogar speziell darauf achten. Das ist auch nötig!

Schwedenkenner || 16.11.2010 09:54:43

Mag sein, dass Schwedinnen nicht viel fremdgehen, aber aus reichhaltiger Erfahrung kann ich berichten, dass im (sexuell legalen) Teen- und Tween-Alter ein enormer Sexpuls durch deren Adern läuft. Man nehme ein paar junge Schwedinnen (die sich gerade auf Auslandstrip befinden) + jede Menge Alkohl... und genieße dann die Party seines Lebens. Ein einfaches Rezept mit Geschmacksgarantie. Vermutlich ist der Alkohl bei den Ladies vor allem deshalb so mit Knaller-Wirkung besetzt, weil der Alk in Schweden schwieriger zu bekommen ist und vor allem: unbezahlbar ;-). Viel Spaß und...nur Mut!

gigi || 21.01.2012 12:44:10

Da hast du vergessen, dass das dann in Schweden unter der
Bezeichnung und mit den rechtlichen Konsequenzen einer Vergewaltigung läuft, sobald man mit einer alkoholisierten Dame Sex hat!!!

Drachenfeuer || 13.10.2010 11:47:59

...öffnet sich der Himmel über Heidiland, und ein Photonenstrahl fährt auf den Fremdgänger hernieder und verwandelt ihn in ein Stück Ricola Kräuterzucker... selten so herzhaft über einen Artikel im Netz gelacht. Danke

Tabea || 06.10.2010 11:37:02

Jetzt bin ich um eine Illusion ärmer, dabei finde ich die Italiener so interessant... Aber das Temperament scheint sich wohl dann doch nur auf das "Verbale" zu beschränken, also viel Lärm um Nichts? Schade! Aber trotzdem, sollte mir mal einer begegnen, muss ich diese Behauptung natürlich unbedingt überprüfen...


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