Sie rauben uns die guten Gefühle: Lesen Sie hier, was es mit Energievampiren auf sich hat und wie Sie in Beziehungen mit ihnen umgehen können

erschöpfte Frau, deren Kraft von einem Energievampir ausgesagugt worden ist

Lassen Sie sich nicht aussaugen: Wie Sie den Energievampir in Ihrem Partner erkennen und wie Sie sich in Sicherheit bringen

Haben Sie das Gefühl, in Ihre Partnerschaft mehr zu investieren, als Sie herausbekommen? Fühlen Sie sich manchmal von den Erwartungen Ihres Partners überfordert? Und sind Sie oft ausgelaugt, weil der andere Ihnen alle Power nimmt? Dann treibt vielleicht ein Energievampir sein Unwesen an Ihrer Seite.

Energievampire sind alles andere als Fabelwesen – es sind normale Menschen, die uns emotional viel abverlangen, weil sie sich selbst so wichtig nehmen, uns Ihre Sorgen aufbürden, uns mit Ihren Themen zutexten. Kurzum: Es sind Personen, die uns Lebensenergie rauben, indem sie unsere Kraftreserven anzapfen. Und sie sind überall: Wir haben sie in der eigenen Familie, sie tummeln sich im Freundeskreis und sitzen mit uns im Büro. Nur allzu oft sind sie auch der Partner an unserer Seite.

Das erwartet Sie in diesem Artikel

Der Engergievampir in meinem Bett

Der Freund, der immer Probleme hat, die Schwester, die immer verlassen wird, die Nachbarin, der es immer so schlecht geht, oder der Chef mit seinen Starallüren – diesen Menschen können Sie ja aus dem Weg gehen.

Schwer wird es, wenn der Partner an Ihrer Seite Sie viel Kraft kostet. Natürlich ist das Kräfteverhältnis in einer Beziehung selten absolut ausgewogen. Es gibt immer Phasen, in denen der eine Partner mehr Probleme hat, eine Krise durchlebt oder Frust schiebt. Dann ist es selbstverständlich, dass der andere ihm beisteht, gut zuredet und auch neue Energie bringt, sich also emotional anzapfen lässt. Aber wenn Sie immer derjenige Part sind, der zubuttert und zurücksteckt, dann kann es sein, dass Ihr Partner nicht nur eine etwas anstrengende Lebensphase durchläuft.

Ich saug` Dich aus: Warum Energievampire uns anzapfen

Normalerweise sind Energievampire keine schlechten Menschen mit fiesem Gebiss, die in der Dämmerung auf uns lauern, um ihre Saugvorrichtungen in unsere Hälse zu schlagen. Meist zapfen sie unbewusst ohne böse Absicht unsere Kraftreserven an. Das liegt daran, dass sie nicht gelernt haben, selbst Energie zu produzieren und sich damit zu versorgen. Sie brauchen die Kraft, Aufmerksamkeit und die Unterstützung anderer – und das ist ein Fass ohne Boden. Oft sind es narzisstisch veranlagte Menschen, die ein übersteigertes Selbstbild haben und beständig nach Aufmerksamkeit hungern, weil sie damit einen Mangel an Selbstbewusstsein kompensieren.

Narzissten stellen sich mit Vorliebe in den Mittelpunkt, verlangen Bewunderung und missbrauchen die Vitalenergie ihres Partners, um ihr eigenes niedriges Energieniveau auszugleichen. Vor allem, wenn Sie sich gut in andere Menschen hineinversetzen können und sehr empathisch sind, könnten Sie einem Energievampir zum Opfer zu fallen. Der Energieraub geht meist schleichend vonstatten, auf Dauer kann eine Beziehung mit einem solchen Partner anstrengend bis hochkompliziert sein. Gut, wenn Sie den Typen an Ihrer Seite richtig einschätzen können...

5 Anzeichen, dass Ihr Partner ein Energievampir sein könnte

  • Er oder sie kritisiert ständig an Ihnen und allem herum.
  • Das Zusammensein mit Ihrem Partner ist oft stressig, Sie fühlen sich erschöpft oder gereizt und niedergeschlagen in seiner Anwesenheit.
  • Sie können es ihm oder ihr niemals recht machen – auch wenn Sie sich größte Mühe geben.
  • »Was findest Du nur an dem, der nervt doch voll!« – solche Kommentare Ihrer Freunde sind keine Seltenheit.
  • Sie haben das Gefühl, sich gewaltig ins Zeug legen zu müssen, um in Ihrer Beziehung für gute Stimmung zu sorgen.

6 Arten, dem Partner die Kraft zu rauben: kleine Typologie der Energievampire

Geben Sie es zu: Auch Sie können manchmal ein kleiner Energievampir sein, der anderen zu Leibe rückt. In jedem von uns steckt von Zeit zu Zeit ein Emotionssauger, sortenreine Energievampire gibt es ohnehin nicht. Aber es gibt verschiedene Typen, die sich durch markante Wesenszüge auszeichnen:

Der Egomane

Er redet gerne und viel – am liebsten über sich selbst. Das macht am Anfang der Bekanntschaft noch Spaß, wer hat nicht gerne einen eloquenten Entertainer an seiner Seite? Doch wenn Sie in die Liebesfänge eines solchen Energievampirs geraten, haben Sie vielleicht bald keine Freude mehr: Auf Dauer kann Ihnen das den letzten Nerv rauben und versammt kränkend sein. Diese Energievampire gieren nämlich nach Aufmerksamkeit und Bewunderung und können sich gleichzeitig nicht wirklich in andere hineinversetzen: Wie es Ihnen geht, ist ihnen piepegal. Narzissten sind prädestiniert dafür: Sie verhalten sich wie die legendären Blutsauger, die Ihre Lebensader anzapfen und Ihnen die Kraft rauben, indem sie Ihre Aufmerksamkeit absorbieren, ohne Gleichwertiges zurückzugeben. Rücksichtslos nutzen sie Ihre Geduld und Liebe aus und haben dabei selten ein schlechtes Gewissen. Folge: Sie kommen in der Beziehung permanent zu kurz, müssen zurückstecken und immer nur geben.

Das Opfer

Pech haben wir alle mal, aber das Opfer ist die ärmste Socke von allen. Niemandem geht es SO schlecht, keiner erlebt SO viele Niederlagen, gegen niemanden hat sich die Welt SO effektiv verschworen wie gegen diesen Energieräuber. Wenn Sie das bezweifeln, zaubert das Opfer jede Menge Beweise dafür aus dem Hut, wie arm es dran ist. Schuld haben generell die anderen. Verantwortung für ihr eigenes Tun übernehmen diese Energievampire nicht. Die Botschaft an Sie lautet: Alle sind gegen mich, Du muss mich retten. Zu Beziehungsbeginn ist das gar nicht mal unattraktiv – denn Sie können sich unentbehrlich machen, in der Hoffnung, sich damit die Liebe des anderen zu sichern. Doch genau das funktioniert schlecht. Die Opfermasche zieht irgendwann nicht mehr, höchstens entzieht Sie Ihnen Kraft. Vor allem, wenn all Ihre Hilfsversuche nichts fruchten und Ihr Partner grad so weitermacht. Der Rette-mich-Appell mag bei Ihnen immer wieder greifen, aber das kann zur Beziehungsbelastung werden. Folge: Sie werden hineingezogen in die Opfertragödie und instrumentalisiert als Zeuge der Schlechtigkeit dieser Welt.

Der Miesmacher

Dieser Energievampir ist ein enger Verwandter des Opfers, hat aber im Gegensatz zu Letzterem sein Lamentieren über das seiner Meinung nach Schlechte zu einer hohen Kunst entwickelt. Und mit der fährt er ziemlich gut. Der Miesmacher findet in jeder Suppe ein Haar, redet selbst das Beste schlecht und kommentiert jedes Geschehen mit »Ist ja ganz nett, aber...«. Damit trampelt er auf Ihren positiven Gefühlen herum und kehrt bei allem das Negative heraus. Nichts hat vor seinen Augen Bestand, immer, wenn Sie etwas gut finden, macht er es nieder. Das Ätzende dabei: Der Miesmacher selbst zehrt von seiner Motzerei, weil er daraus Energie gewinnt, die Ihnen dann abgeht. Folge: Sie kommen richtig schlecht drauf, weil Sie alles in düsteren Farben sehen – denn diese Miesepetrigkeit ist hochgradig ansteckend.

Der Absolutist

Gut oder schlecht – dazwischen existiert nichts, so denkt dieser Energievampir. Er kann nur entweder lieben oder hassen. Als neue Freundin werden Sie schnell über den grünen Klee gelobt, sind die Allerbeste, Schönste und überhaupt. Wenn Sie allerdings nicht spuren oder sich womöglich mit eigener Meinung, eigener Aktivität oder anderen Freunden abgeben, fallen Sie in der Gunst dieses Energievampirs verdammt tief. Dann sind Sie nämlich von Weiß nach Schwarz geschlittert und eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Der Absolutist ist schnell entflammbar, seine Bewunderung kann aber ebenso schnell in Verachtung umschlagen, die Sie zu spüren bekommen. Folge: Im Bemühen, aus Liebe nach der Pfeife dieses Energievampirs tanzen, verleugnen Sie womöglich sich selbst.

Der Ausbeuter

Er hat selten Zeit, wenn Sie ihn brauchen, Beachtung für Sie ist auch wenig da – beides beansprucht er aber von Ihnen in Hülle und Fülle. Seine Erklärungen sind zwar leere Ausreden, aber er macht das so charmant, dass Sie ihm immer wieder auf den Leim gehen. Wenn der Ausbeuter was will, dann sagt er das auch und dann kriegt er das auch. Ihr Verständnis für seine fianzielle Notlage und sein Zeitproblem und alles andere wird vorausgesetzt – falls Sie sich mal beschweren, bekommen Sie eins auf den Deckel. Dieser Energievampir versteht es, Sie geschickt zu manipulieren, wo es ihm in den Kram passt. Folge: Sie zahlen in jedem Fall drauf – denn die Zeit, das Geld, die Liebe, die Sie investieren, bekommen Sie wohl kaum zurück.

Der Besserwisser

Guter Rat vom Partner ist Gold wert. Von diesem Energievampir können Empfehlungen allerdings der letzte Dreck sein. Denn der Besserwisser forscht nicht nach Ihren Gefühlen und erteilt Ihnen dann einen Ratschlag, weil er will, dass es Ihnen gut geht. Sondern er belehrt Sie, weil er es immer besser weiß als Sie (und alle anderen). Damit bringt er sich stets in die überlegene Position. Ist das Kind in den Brunnen gefallen, hat er es schon vorher gewusst, haben Sie einen Plan, wie Sie den Konflikt mit Ihrem Chef lösen, hält er nichts davon. Wo andere versuchen, Ihnen beizustehen, schießt der Besserwisser weit übers Ziel hinaus: Er ist übergriffig, weiß immer genau, was Sie brauchen und machen müssen. Diese Überheblichkeit kann wütend machen – wer braucht schon jemanden, der einem immer sagt, was man falsch macht? Folge: Sie fühlen sich unterlegen, trauen sich selbst nicht mehr über den Weg und geraten womöglich in eine Abhängigkeit.

Fazit: Rette sich, wer kann – so halten Sie sich Energieräuber vom Hals

Oft merken wir vor lauter Liebe gar nicht, dass unser Partner manchmal in das Kostüm eines Energievampirs schlüpft. Wenn wir kapieren, dass der andere uns nicht gut tut, hängen wir bisweilen schon recht tief in der Beziehung drinnen. Da lässt es sich leicht sagen: »Lass Dir das doch nicht gefallen!«. Auch wenn Sie Ihren Partner nicht ändern können, können Sie die Art verändern, wie Sie sich ihm gegenüber verhalten. Denken Sie daran: Ob Sie sich emotional blutleer saugen lassen, haben Sie selbst in der Hand, Sie können es verhindern! Wichtig ist, dass Sie Exitstrategien kennen, wie etwa diese:

So schützen Sie sich vor zu vielem Energieraub

  • Setzen Sie Grenzen! Bis hierhin und nicht weiter – auch wenn Ihnen so eine Ansage in einer Beziehung seltsam vorkommt, sollten Sie sich abgrenzen. Sie müssen ja nicht gleich sagen, dass der andere Sie mit seinen Problemen bloß nicht behelligen soll. Sie können aber deutlich machen, dass Ihr Partner nicht alle Energie von Ihnen absagen kann für seine Lebensherausforderungen, indem Sie nicht immer Gewehr bei Fuß stehen.
  • Machen Sie sich nicht abhängig! Behalten Sie Ihre Eigenständigkeit, pflegen Sie Freundschaften neben Ihrer Beziehung und geben Sie in Konflikten nicht immer klein bei. Je unabhängiger Sie innerhalb der Partnerschaft bleiben, umso schlechter kann der andere Sie als Energiereservoir missbrauchen.
  • Dosieren Sie Ihre Aufmerksamkeit! Nicht jedes kleine Problem und nicht jeder Minierfolg ist der Rede wert – seien Sie sparsam mit Lobhudelei und Bewunderung, auch mit Mitgefühl. Wenn diese angebracht sind, okay, aber Vorschusslorbeeren, die Ihr Partner einfordert, sollten Sie nicht bedenkenlos geben. Und vielleicht das ein oder andere Mal auch nicht volle Kanne auf die Tiraden des anderen eingehen.


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