Offene Beziehungen – Fremdgehen mit Erlaubnis
Seitensprung ohne schlechtes Gewissen

Mutiger Neuanfang statt Anfang vom Ende

Eine monogame Beziehung in eine offene zu verwandeln, ist nicht leicht. Partner, die sich neu kennenlernen und sich von Anfang an Sex mit anderen Partnern zugestehen, haben es einfacher. Wenn dagegen alte Strukturen als Sackgasse erkannt und über Bord geworfen werden, ist Fingerspitzengefühl gefragt – und ein dickes Fell gegenüber dem Umfeld, welches den »Neustart« unter Umständen mit hochgezogenen Augenbrauen quittiert.

Zu Anfang muss die Frage beantwortet werden: Schaffen wir es, unsere emotionale Exklusivität als Paar zu bewahren und gleichzeitig sexuelle Kontakte mit Dritten auszuleben? Die Diskussion hierüber ist für Paare eine Chance, sich ganz neu kennenzulernen, in religiöser, spiritueller und sexueller Hinsicht. Hier gilt es, ehrlich sich selbst gegenüber zu sein. Wer nur mitspielt, weil er Angst hat, den Partner zu verlieren, stellt sich selbst die Lizenz zum Unglücklichsein aus. Ja zu sagen, aber sich dabei mit Eifersucht und Verlassensängsten zu quälen, gleicht wie einem heimlichen Seitensprung.

Sind beide mit dem »offenen Modell« einverstanden, müssen klare Rahmenbedingungen definiert werden. Wo liegen die Grenzen? Werden sexuelle Wünsche mit langjährigen Bekannten ausgelebt, mit Fremden oder in Swingerclubs? Oder mit befreundeten anderen Paaren, die das selbe Beziehungskonzept leben? Wo? Welche Personen sind tabu? Ex-Partner zum Beispiel sind ein heikles Thema.

Was passiert, wenn diese Fragen nicht geklärt sind, zeigt sich am Beispiel Rainer Langhans. Sein Modell der Kommune 1 kultivierte u.a. Polygamie als einzig glücklichmachende Beziehungsform. Doch wann immer er sich heute mit seinen Gefährtinnen einem Interview stellt, spielen sich die selben gruseligen Szenen ab: Zwei oder drei Frauen, gezeichnet vom Konkurrenzkampf, zicken sich vor laufender Kamera an und buhlen um die Aufmerksamkeit des Herrn Langhans. Freie Liebe? Eher eine Altherrenphantasie und einige recht unfreie Damen.

Damit sich in einer offenen Beziehung alle Beteiligten wohl fühlen und eine gewachsene, tiefe Liebe nicht verwundbar wird, muss mit offenen Karten gespielt werden. Auch den Außenpartnern gegenüber! Diese sind schließlich keine gefühllosen Wesen, sondern müssen wissen, woran sie sind. Dass zum Beispiel die Basisbeziehung nicht zur Disposition steht. Und dass zwischen den Liebespartnern absolute Offenheit herrscht. Geheimniskrämerei mit Außenpartnern ist ein No-Go. Wer eine offene Beziehung wagt, verpflichtet sich zu einer tieferen Form der Ehrlichkeit als in konventionellen Zweierbeziehungen!

Die Geister, die ich rief: Wenn es plötzlich wehtut

Es kann vorkommen, dass die sexuelle Freiheit einen schalen Beigeschmack hat. Was in der Theorie so harmonisch klang, bedeutet im der Praxis übles Kopfkino, Eifersucht, Misstrauen, Verlassensängste. Bewährt hat sich hier eine mehrmonatige »Probezeit«, in der beide Partner herausfinden, ob sie mit dem offenen Beziehungsmodell klarkommen oder nicht. Das Unwohlfühlen, die Eifersucht liegt nämlich nicht zwangsläufig daran, dass andere Sexpartner involviert werden, sondern sind Zeichen von Unsicherheit. Dagegen hilft, um es zu wiederholen, nur ehrliche Kommunikation. Und im Zweifelsfalle Konsequenz: Zurück zur Monogamie oder Trennung.

Liebe wird nicht weniger, wenn man sie teilt, sondern mehr

Betrachten wir es mal ganzheitlich: Wem gehört unser Körper? Dem Partner? Einer Religion? Den Schwiegereltern? Unser Selbst ist eine wunderbare, vielschichtige Einheit, zu der die körperliche Liebe ebenso gehört wie jede andere emotionale Ausprägung. Leider ist durch das riesige moralinsaure Minenfeld aus Schuld, Scham und Vorverurteilung fast unmöglich, als ganzheitlich empfindendes Individuum zu leben. Weil die Idee, dass körperliche wie emotionale Liebe auf einen einzigen Menschen beschränkt sein muss, eine freie Selbstentfaltung blockiert.

Ich liebe dich. Warum bedeutet das oft »ich besitze dich«? Sind Besitzansprüche nicht genau das Gegenteil von Liebe? Müsste es nicht heißen »Ich liebe dich so sehr, dass du alle Erfahrungen machen kannst, die du machen willst. Ich liebe dich so sehr, dass ich möchte, dass du zu deinen Bedürfnissen stehst, statt sie zu verheimlichen. Ich liebe dich so sehr, dass es nichts gibt, wofür du dich mir gegenüber schämen müsstest«. Wären das nicht eher die Grundlagen für eine authentische Liebesbeziehung?

Es gehören viel Mut, Offenheit und Reflektionsvermögen dazu, eine monogame Partnerschaft zu leben. Wenn ein Paar das schafft, kann man ihm nur gratulieren.Aber es gehören ebensoviel Mut und Ehrlichkeit dazu, eine offene Beziehung zu leben. Doch der Einsatz lohnt sich, denn eine offene Partnerschaft kann die Alternative zu einer monoganen Beziehung, die gemäß unserer Konvetionen nur um ihren Selbswillen existiert, sein.

Dieser Artikel hat 2 Seiten. Lesen Sie auch . . .

Seite 1: Offene Beziehungen – Liebe ohne Einschränkung
Seite 2: Mutiger Neuanfang statt Angang vom Ende?

Um ein Paar zu zitieren, das »es« geschafft hat:
Mangelware: Sex in der Ehe?
»Wir sind seit 22 Jahren verheiratet und wollen miteinander alt werden. Unsere Partnerschaft ist unantastbar. Unsere einzige Bedingung ist Freiheit. Die Freiheit, eigene Gedanken zu haben ebenso wie die Freiheit, Liebe zu anderen Menschen ausleben zu dürfen.

Also gestehen wir uns dies gegenseitig zu. Nicht weil wir uns nicht lieben würden. Sondern weil wir uns so sehr lieben, dass wir uns bedingungslos vertrauen und wollen, dass der andere glücklich ist!«
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