Lieben Sie sich schlau: Warum häufiger Sex gut für die Intelligenz ist

Sex stärkt das Immunsystem und hilft bei Herz-Kreislaufbeschwerden, macht schlank, glücklich und in den meisten Fällen auch noch Spaß: Wie positiv sich körperliche Liebe auswirkt, ist hinlänglich bekannt. Dass Sex dazu auch noch schlau macht, ist zwar keine ganz neue, aber immer wieder gern gehörte Erkenntnis. Eine aktuelle Studie beweist: Sex trainiert unser Gehirn genauso gut wie Kreuzworträtsel.

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Besser als Sudoku und Co.

Gerade in der zweiten Lebenshälfte soll regelmäßiger Geschlechtsverkehr unsere Gedächtnisleistungen ähnlich effektiv anregen, wie das berühmt-berüchtigte Kreuzworträtsel oder die nicht mehr ganz so neumodischen Sudokus. Das fanden britische Forscher der Universitäten Oxford und Coventry heraus. Sie untersuchten 28 Männer und 45 Frauen zwischen 50 und 83 Jahren, und befragten sie zunächst nach ihren Sexgewohnheiten, um herauszufinden, ob die Probanden wöchentlich, monatlich oder nie Sex hatten. Danach machten sie verschiedene Tests mit den Versuchspersonen und stellten fest: Diejenigen, die mindestens einmal pro Woche Sex hatten, schnitten deutlich besser ab.

Wer nach eigenen Angaben häufig Sex genoss, wies laut der im Fachblatt „Journals of Gerontology" veröffentlichten Studie eine höhere Sprachkompetenz auf als erotisch enthaltsamer lebende Versuchspersonen. Außerdem konnten die sexuell Aktiveren besser ein komplexes Bild abmalen und aus dem Gedächtnis ein Ziffernblatt nachzeichnen.

Mehr Sex für mehr Brainpower

Eine bahnbrechend neue Erkenntnis ist das beileibe nicht. Dass beim Sex Kreislauf und Durchblutung angeregt werden, ist bekannt. Hirnforscher der Universität in Pavia fanden beispielsweise schon zuvor heraus, dass unser Gehirn beim Sex effektiver durchblutet und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Und das regt bekanntlich die Bildung von Nervenzellen an, was unsere geistigen Fähigkeiten steigert. Bei den Untersuchungen kam heraus, dass sich bei denjenigen, die jeden Tag Geschlechtsverkehr hatten, deutlich schneller Hirnzellen bildeten, als bei denen, die nur alle 14 Tage Sex genossen. Übrigens stellten die Forscher auch fest, dass die Entwicklung der Nervenzellen allein schon gesteigert wird, wenn man an Sex denkt und sich selbst befriedigt. Neu an der britischen Studie ist, dass sie herausfand, wie positiv sich sexuelle Aktivitäten auf die Lebens- und Denkqualität älterer Menschen auswirkt. Denn die haben in der Regel weniger Sex als jüngere Menschen. Es ist möglich, dass eine größere Häufigkeit sexueller Aktivität mit besseren kognitiven Fähigkeiten zusammenhängt, folgern die Wissenschaftler in ihrer Studie. Was die Erkenntnis nahelegt, dass Menschen ab 50 Jahren gut daran tun, sexuell aktiv zu bleiben.

Schlaue Frauen kommen öfter

Intelligenz und Sex ist übrigens sowieso ein heißes Thema in der Wissenschaft. So erbrachten Untersuchungen von Forschern des Twin Research Departement im Londoner Kings College, dass Frauen mit einem hohen Intelligenzquotienten öfter einen Orgasmus haben. Diese erhöhte Höhepunktfähigkeit erklären die Forscher mit der ausgeprägten emotionalen Intelligenz dieser Frauen: Sie führe dazu, dass es ihnen leichter falle, eigene erotische Wünsche zu artikulieren und auf die Bedürfnisse ihres Partners einzugehen. Außerdem können emotional intelligentere Frauen den Forschern zufolge besser mit Stress umgehen – und damit einen Faktor ausschalten, der bei vielen ihrer Geschlechtsgenossinnen zu verminderter Sexlust führt.

Viel Hirn, später Sex?!

Kluge Leute haben vielleicht länger und häufiger Sex – aber offensichtlich starten sie später in ihre erotische Karriere. Darauf deuten zahlreiche Studien hin. Sie belegen, dass der Zeitpunkt der ersten sexuellen Erfahrungen mit dem Intelligenzquotienten zusammenhängt. Je höher dieser ist, umso später machen Menschen ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Amerikanische Forscher etwa fanden heraus, dass auf Universitäten bei den 23-jährigen Studenten sexuelle Abstinenz weit verbreitet ist. Bei Befragungen gaben Studenten mit einem Intelligenzquotienten von 100 fünfmal mehr an, bereits sexuelle Erfahrungen gemacht zu haben als ihre Kommilitonen mit Intelligenzquotienten zwischen 120 und 130.

Sex ist nicht gleich Sex: Vorsicht bei Pornos!

Da könnte man fast meinen, es sei egal, wie man es sich besorgt, Hauptsache man sorgt dafür, dass man regelmäßig viel Sexinput hat. Ganz so einfach ist es aber auch wieder nicht. So ergaben Untersuchungen, dass zu viele Pornos dem Gehirn schaden. Bei einer Testreihe der Universität Duisburg-Essen stellten die Forscher fest, dass nicht nur der übermäßige Konsum von Pornos hirnlahm macht, sondern allein schon die Betrachtung freizügiger Bilder die Leistung des Gedächtnisses negativ beeinflusst. Die anheizenden Filmchen sollten Sie also besser in Maßen genießen – und sich lieber eine/n Partner/in suchen, mit der Sie gesunden Sex für bessere Gehirnleistungen praktizieren können.

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