Mainz: Romantische Domstadt mit »tiefschürfenden« Seiten
Christuskirche in Mainz

Seitensprung in Mainz – Ein Tag mit Ihrer Affaire

Wie bitte? Chemiewerk am Rhein, Atomkraft in Biblis, dazwischen Bausünden und Autobahnknoten im Namen des Aufschwungs, und hier soll Romantik zu finden sein? Aber hallo. Die Region gilt sogar als »Toskana Deutschlands«.

Bis vor wenigen Jahren dachte man bei der Erwähnung von Mainz eher ans ZDF und den Rosenmontags-Umzug. Inzwischen verdankt Mainz seine Berühmtheit auch einem Zufall, für den ausgerechnet Bahn-Bauarbeiten verantwortlich zeichnen. Beim Graben stießen die Bauarbeiter nämlich auf das größte römische Bühnentheater nördlich der Alpen, das »theatrum mogontiacensium«!

Dass hier im Boden etwas Außergewöhnliches schlummert, war zwar bereits seit 1884 bekannt, doch aufgrund wirtschaftlicher Zwänge wurde den archäologischen Schätzen keine Beachtung geschenkt. Teile des Bauwerkes wurden sogar weggesprengt, um Platz für den Südbahnhof zu schaffen. Erst vor wenigen Jahren rang sich Mainz dazu durch, das Theatrum freizulegen.

Inzwischen liegt dank privater Sponsoren und freiwilliger Helfer aus der Mainzer Bevölkerung ein Teil des jahrtausendealten Bauwerks im Tageslicht und kann besichtigt werden.

Historische Hinterlassenschaften aus der Römerzeit begegnen Ihnen in Mainz nicht nur am Bahnhof. Das Adelspalais, der Dom, mehrere römische Tempel und natürlich die blauen Fenster von Marc Chagall gehören zu den romantischen Zeitzeugen der zweitausendjährigen Stadtgeschichte. Und: Mainz kann feiern! Als beliebte Studentenstadt bietet das »Goldene Mainz«, wie es seit dem Mittelalter heißt, eine vielseitige Kulturszene – und ein ebensolches Nachtleben.

Übernachten im Sternehotel oder in der Design-Oase?

Die Medienanstalten mit ihren vielen prominenten Gästen haben durch konstante Nachfrage für einen hohen Hotel-Standard in Mainz gesorgt. Gute Nachrichten für Romantiker, die sich in der Domstadt verwöhnen lassen wollen! Neben den Klassikern Hilton, Novotel und Hyatt finden Sie in Mainz echte Kleinode.

Zum Beispiel das Designhotel »Quartier 65« im Stadtteil Weisenau in der Wormser Straße 65. Ein inhabergeführtes Hotel mit nur 6 Zimmern. Das weiße Giebelhaus ist ein Augenschmaus, wenn Sie keinen Plüsch mögen, sondern klare Linien und schlichte, moderne Gestaltung mit viel Weiß, dunklem Holz und einer schönen Bar. Das Doppelzimmer kostet 119 Euro, was angesichts der Lage und des Ambientes sehr preiswert ist. Es werden auch keine Messe-Aufschläge erhoben, wie in den meisten anderen Hotels!

Rheinisch-gediegen, mit kurfürstlichem Schick werden Sie im 3-Sterne-Hotel »Schwan« empfangen. Der »Schwan« ist das älteste Guthaus in Mainz und beherbergte schon vor über 400 Jahren Gäste. Es liegt am Liebfrauenplatz, zwischen Dom und Gutenbergmuseum, und wurde vor einigen Jahren saniert. Das geschichtsträchtige Flair blieb glücklicherweise erhalten. Ein Doppelzimmer gibt’s ab 114 Euro. Zum Hotel gehört auch die älteste Weinstube Deutschlands. Hier werden Weine serviert, die es nicht im Handel gibt, sondern nur direkt bei regionalen Weingütern.

Wilder Stilmix von Römisch über Rokoko bis Bauhaus

Was haben viele historische Städte gemeinsam? Genau: ein spiegelglattes Kopfsteinpflaster. Auf hohen Absätzen sollten Sie die Mainzer Innenstadt daher nicht erkunden. Mit der richtigen Bodenhaftung wird Ihr romantischer Stadtbummel ein Traum!

Die Mainzer Altstadt ist ähnlich wie die in Heidelberg oder Freiburg ein architektonisches Schmuckstück, mit prachtvollen Bauten aus Gothik, Renaissance und Rokoko, dazwischen Überbleibsel römischer und mittelalterlicher Festungsbauten. Die kommerzielle Fußgängerzone »am Brand« mit ihren üblichen Ketten und Filialen ist vergleichsweise langweilig, bleiben Sie lieber in der Altstadt, z.B. im Kirschgarten, am Schillerplatz und am Rhein auf der Augustinerstraße. Hier können Sie in Geschäften stöbern, die es sonst nirgendwo gibt.

Und wenn Sie Ihren Schatz anschließend mit einer originellen Restaurantwahl beeindrucken möchten, lassen Sie die vielen Italiener links liegen, und vertrauen Sie sich einer der traditionellen Weinstuben an!

Französischer Einfluss, wohin man schaut

Mainz gehörte von 1797 bis 1814 zur französischen Republik. Was sich noch heute in der Küche widerspiegelt. Die Mainzer hören das gar nicht gerne und berufen sich auf ihre genussfreudige rheinische Tradition, die »zufällig« auch französische Einflüsse beinhaltet. Nun, in jedem Fall ist die regionale Küche ein Fest für Genießer.

Zum Beispiel in der »Weinstube zum Bacchus«. Sie befindet sich in der Jakobsbergstraße in der Altstadt und birgt das Restaurant »Le Levandin«. Hier kocht man deutsch-provenzalisch-elsässisch. Die umfangreiche Speisekarte eignet sich für den Mittagstisch ebenso wie für’s 5-Gänge-Candlelight-Dinner. Tipp: zum Dessert die frittierten Vanilleschnitten auf Kirschragout...

Ein anderer Geist, nämlich der romanische, weht im »Heiliggeist«. Das Kreuzgewölbe in der Mailandsgasse gehört zu einer der ältesten Spitalkirchen Europas. Hausherren waren die Brüder des Heiliggeist-Ordens. 1863 wurde es zum Lokal, nach dem Krieg zum Treffpunkt für partywütige Amerikaner, später für die Halbwelt des Rhein-Main-Gebiets. Heute befindet sich hier ein schickes Restaurant mit Bar, Lounge und Bibliothek. Gekocht wird hier international, aber ebenfalls mit deutsch-französischen Anklängen. Nach dem Essen können Sie sich zu zweit mit einem Cocktail in eine der gemütlichen Sofa-Nischen zurückziehen.

Zeitreise auf der Kupferbergterrasse

Die »Kuferbergterrasse« sollte unbedingt zu Ihrem Mainz-Bummel gehören! Hier gründete Christian Adalbert Kupferberg 1850 seine »Fabrication moussierender Weine« auf dem Kästrich, einem der steilen Mainzer Hausberge. Die Standortwahl hing mit den unterirdischen, mittelalterlichen Gangsystemen zusammen, die ideale Bedingungen für die Feingärung edler Tropfen bieten.

Der »Traubensaal« ist wohl das Romantischste, was Architekten erfinden können. Ursprünglich auf der Weltausstellung 1900 in Paris errichtet, wurde der Jugendstil-Pavillon später originalgetreu in Mainz wieder aufgebaut. Wenn Sie können, nehmen Sie an einer Führung teil – eine Sektprobe gehört auch dazu. Im »Alten Weinlager« und dem »Fürst von Bismarck«-Saal der Kellerei finden regelmäßig Klassik-Konzerte statt.

Der hauseigene Park ist zu jeder Jahreszeit ein Anziehungspunkt für Verliebte. Hier steht ein Baum, der Liebespaaren Glück bringen soll: der hundertjährige Bergahorn vor dem Alexanderturm, dessen Fundament ebenfalls römischen Ursprungs ist. Gönnen Sie sich eine ruhige Minute unter diesen majestätischen Zweigen.

Die grünen Seiten von Mainz

Und wenn Sie schon einmal draußen sind: Nehmen Sie sich bei schönem Wetter Zeit für einen Bummel durch den Stadtpark. Die ehemaligen Klostergärten bieten einen tollen Blick auf die Mündung des Mains in den Rhein – und die vielen internationalen Frachter, die sich hier einfädeln. In diesem Park ging es in den vergangenen Jahrhunderten hoch her: Kurfürst Lothar Franz von Schönborn errichtete seine Sommerresidenz »Favorite« nebst Lustschloss und barocken Gärten, in denen sich diverse Schäferstündchen abspielten. Hundert Jahre später wurde hier der legendäre Schinderhannes öffentlich hingerichtet. Legenden zufolge spukt der Räuberhauptmann allerdings noch auf dem Gelände herum...

Das Parkhotel »Favorite« verfügt zwar über keinen Hausgeist, dafür über eine beeindruckende Dauerausstellung: eine Unterwasserwelt mit Raubfischen, ein Palmenhaus mit seltenen tropischen Pflanzen und einen 12 Meter hohen Wintergarten.

Mitternachtssauna im Taubertsbergbad

Ein Besuch im Wellness-Tempel ist nur dann romantisch, wenn nicht überall Kinder herumwimmeln, stimmt’s? Das Taubertsbergbad in der Wallstraße (Nähe Südwestrundfunk) ist zwar ein Erlebnisbad, verfügt aber über einige Wellness- und Massage-Zonen, in denen Sie zu zweit in Ruhe entspannen können. Zum Beispiel in der »Mitternachtssauna« jeden Freitag, bei der alle acht Saunalandschaften sind bis 2 Uhr früh geöffnet sind.

Zweisamkeit in bester Gesellschaft: Nachtleben in Mainz

Dass die schicke Mainzer Nachbarin Wiesbaden nicht gerade laut »hier« gerufen hat, als Gott das Nachtleben verteilte, ist kein Geheimnis. Darum wundert es nicht, dass einem abends in Mainz viele Hessen von der anderen Rheinseite begegnen. Klassische Nachtschwärmer-Magnete sind die »Phoenixhalle«, das »KUZ« und natürlich die »Rheingoldhalle«. Und wohin, wenn die Konzerte zu Ende sind?

Das »Quartier Mayence« im Weihergarten ist, pardon, aber das K-Wort muss hier herhalten: Kult. Eine Kneipe? Ja, auch. Ein Treffpunkt für Philosophen, Studenten, Liebespaare, Punkrocker und Paradiesvögel. Und ein stimmungsvoller Absackertresen. Grund dafür ist die Seele des Quartiers, Wolfi Klein, der nicht nur hinter dem Tresen steht, sondern auch ein Buch über ebenjene Kneipengeschichten geschrieben hat, die einem bei Tageslicht keiner glaubt. Auf dem Klavier darf jeder spielen, der die Gäste nicht vergrault. Geöffnet bleibt das Quartier bis 2 Uhr früh, die Preise sind niedrig, und als Dresscode gilt »schlipsträgerfreie Zone«.

Eleganter, aber ebenso mainzerisch-kontaktfreudig geht es zu im »Red Cat« am Schillerplatz. Die Atmosphäre des Clubs ist mit viel Rot, Gold, Samt und orientalischen Säulen und Spiegeln subtil erotisch aufgeladen. Hier läuft überwiegend Soul, Funk, Smooth Jazz und gemäßigter Hip-Hop von handverlesenen DJs, am »Red light Tuesday« jeden 2. Dienstag im Monat gibt’s Live-Musik des gleichen Genres. Der schummrig-verruchte Gewölbekeller-Club mit der Liebesschaukel ist ein schöner Schlusspunkt für Ihren Mainzer Romantik-Tag!

Fazit: Okay, an Fastnacht und Fernsehen kommen Sie in Mainz nicht vorbei. Aber wer sich damit arrangiert, wird feststellen, dass die Domstadt am Rhein eine schöne, romantische Genießerstadt ist – und dabei erfreulich bodenständig. Hier gehen Wiesbadener und Frankfurter hin, wenn sie die Krawatte ablegen...

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