Wir haben hilfreiche Tipps, wie Sie sich nach dem Beziehungsaus verhalten sollten, damit Sie die Trennung vom Partner gut meistern

Einschneidende Erfahrung mit gutem Ausgang: So überstehen Sie nach einer Beziehung die Trennungsphase

Eine Trennung ist mit die einschneidenste Erfahrung, die wir machen können. Wir gehen durch ein tiefes Kummertal, viele Menschen leiden jahrelang unter den Folgen einer gescheiterten Beziehung. Darauf vorbereiten kann man sich wohl kaum, es gibt aber Strategien, die dabei helfen, eine Trennung gut zu überstehen.

Von den ersten Trennungsgedanken bis zum endgültigen Schluss ist es meist ein langer Weg, wer eine dauerhafte Beziehung eingeht, beendet sie normalerweise nicht holterdipolter. Es ist ein schleichender Entfremdungsprozess, das Ende kommt meist nicht ganz aus heiterem Himmel, aber wenn es kommt, dann ist es doch ein Schock: Jetzt ist es wahr, nun müssen Sie die Trennung überstehen. Und das ganz egal, ob Sie gegangen sind oder Ihr Partner den Schlussstrich gezogen hat. Einiges an Stress, Frust und Kummer bleibt Ihnen dabei sicherlich nicht erspart. Aber Sie sollten es sich nicht schwerer machen, als es schon ist.

Hier geht es zu unseren 9 Tipps um Ihre Trennung zu meistern

Info kompakt

    Psychologen der Universität Bonn fanden heraus, dass die Wunden von Trennungen erst durch eine neue Partnerschaft verheilen

  • Lieber langsam trennen? In einer Umfrage der Zeitschrift »Elle« gab knapp ein Viertel der Männer an, nach einer Trennung lohne sich der Versuch durchaus, den Ex-Partner zurückzuerobern. 21 Prozent sind auch der Ansicht, dass eine langsame Trennung besser sei als ein harter Schnitt. Frauen sind da anderer Ansicht: Nur 15 Prozent plädieren für das Trennen in Etappen.
  • Facebook macht die Trennung schwerer: Eine Paarship-Umfrage ergab, dass 26 Prozent der Männer und 32 Prozent der Frauen meinen, die aktuellen Informationen und der Kontakt zum/zur Ex auf sozialen Netzwerken erschweren es, loszulassen und über die Trennung hinweg zu kommen
  • Schlechte Folgen: Eine britische Studie kommt zum Ergebnis, dass viele das Soziale Netzwerk zum Ausspionieren des Ex-Partners nutzen, ein Drittel stalke den Verflossenen hier regelrecht. Einen Gefallen taten sie sich damit kaum: Je häufiger die Probanden das Facebook-Profil ihres Ex aufsuchten, desto größer war ihr Liebesleid.
  • Neues Glück als guter Trost: Laut einer Studie von ElitePartner.de verliebt sich jeder vierte frisch getrennte Mann sehr schnell in eine neue Partnerin, demnach ist er schon vier Wochen nach der Trennung offen für eine neue Beziehung.
  • Frauen brauchen länger: Fast 40 Prozent der Frauen brauchen laut Studie von ElitePartner.de mehr als ein Jahr, um eine Trennung zu verarbeiten. Sich durch eine neue Beziehung darüber hinwegzuhelfen, kommt für die Mehrzahl nicht infrage.

9 wertvolle Tipps wie Sie die Trennung meistern

Eine Trennung ist Schwerstarbeit für Kopf und Herz – aus dem Wir wird wieder ein Du und Ich, neben vielen organisatorischen Schwierigkeiten und finanziellen Herausforderungen geht es emotional ans Eingemachte. Diese 9 Tipps können Sie auf dem Weg unterstützen:

1. Trennen Sie sich wirklich!

Potrait von Dr. Arnold Retzer Dr. Arnold Retzer ist Psychologe und einer der führenden Paartherapeuten

Viele Paare riskieren, sich in einem Hin-und-Her zu verheddern. Man will sich zwar trennen, lebt aber noch unter einem Dach, teilt das Auto und führt das gemeinsame Konto weiter. Aus Bequemlichkeit oder einfach, weil man sich vor dem endgültigen Schlussstrich drückt.Aber genau den müssen Sie schnell ziehen, denn der Vollzug der Trennung duldet keinen Aufschub. Sich-Trennen, meint Arnold Retzer, hieße: getrennt sein. In Lob der Vernunftehe schreibt der Paartherapeut, man solle den anderen seiner Wege ziehen lassen und das wirklich. Keine Einmischung mehr, keine Rückfälle in alte Verhaltensweisen, keine verspäteten Abrechnungen. Wenn Sie das nicht schaffen, können Sie auch die Unterstützung etwa eines Mediators in Anspruch nehmen – das sind Konfliktberater, die in schwierigen Trennungssituationen sachlich vermitteln. In jedem Fall empfiehlt es sich, die Trennung räumlich und geistig tatsächlich durchzuführen, sonst können Sie schlecht loslassen.

2. Reden Sie mit anderen über Ihre Gefühle!

Eine gescheiterte Beziehung ist immer eine Niederlage, eine Trennung nichts, womit Sie hausieren gehen können. Aber Sie sollten unbedingt mit vertrauten Menschen, mit Familienangehörigen oder Freunden darüber reden. Bleiben Sie mit Ihrer Trauer nicht allein, suchen Sie sich Ansprechpartner, die Ihnen zuhören und Trost spenden – Umfragen bestätigen, wie wichtig es ist, in Gesprächen mit anderen das Geschehen aufzuarbeiten. Durch wiederholtes Erzählen schleifen sich manch bittere Erinnerungen ab und verlieren Ihren Schrecken. Außerdem ist es fatal, Ihren Kummer herunterzuschlucken oder mit sich selbst auszumachen. So riskieren Sie, dass die Trennung wie ein Schwelbrand in Ihnen fortlebt.

3. Suchen Sie sich Hilfe!

Auch therapeutische Unterstützung kann gute Begleitung sein. Manchmal wird es selbst der allerbesten Freundin zuviel, bisweilen schlagen Sie mit immer derselben Kummerplatte den ein oder anderen in die Flucht. Mal abgesehen davon, dass Ihr Leid ansteckend sein kann – wenn Sie ständig über Ihr Unglück lamentieren, kann das auf andere abfärben. Oft tut es auch einfach gut, wenn jemand, der Ihnen fremd ist, seine Meinung kundtut und damit ganz neue Sichtweisen ermöglicht. Die Perspektive unbeteiligter Dritter kann andere Impulse geben, als Krisenintervention ist der Gang etwa zu einem Psychologen ziemlich sinnvoll.

4. Gestehen Sie sich Liebeskummer zu!

Es ist verständlich, dass Sie nach der Trennung leiden. Auch wenn Sie in der Beziehung unglücklich waren, auch wenn Ihre Liebe für den anderen längst erloschen ist. Wenn es ernst wird, kann es sein, dass Sie von widersprüchlichen Emotionen überwältigt werden, die Sie fest im Kummergriff haben. Sie können sich natürlich in Ihrem Leid suhlen oder lautstarke Schmerztiraden in aller Öffentlichkeit ablassen. Oder Sie machen einen auf fröhlich, schlagen sich die Nächte in Clubs um die Ohren und haben einen One-Night-Stand nach dem anderen. Beides ist nicht die effektivste Art, mit dem Trennungsschmerz fertig zu werden. Liebeskummer ist eine normale Reaktion, die Sie akzeptieren sollten. Zwischen sechs und zwölf Monaten hält der Akutschmerz meist an, diese Zeit sollten Sie sich auch geben. Traurigkeit, Wut, miese Stimmung – all das ist in dieser Phase völlig im Rahmen. Setzen Sie sich nicht unter Druck und erwarten, dass die Sache binnen weniger Tage durchgestanden ist. Der Trennungsschmerz braucht seine Zeit, und alles muss raus, bringen Sie Ihren Kummer an die Oberfläche, nur so bekommen Sie ihn unter Kontrolle.

5. Tragen Sie Ihre Ex-Beziehung zu Grabe!

Ab unter die Erde damit: Sie sollten nach einer Trennung Ihre Beziehung begraben. Arnold Retzer meint, eine Paarbeziehung, die es nicht mehr gebe, sei einem Todesfall vergleichbar. Mit beiden könne ähnlich umgegangen werden: Es seien Verluste, die Sie betrauern müssen, um damit fertig zu werden. Für die Hinterbliebenden sei es meist wichtig, dass etwas tot ist und es eine Leiche gibt. Denn nur das ermöglicht es, loszulassen und nicht unnütze Wiederbelebungsversuche zu unternehmen. Bei gescheiterten Beziehungen sei das nicht anders: Auch hier müssen Sie zuerst mal diagnostizieren, dass Ihre Liebe keine Lebenszeichen mehr von sich gibt, dass sie verblichen ist, und zwar unwiderruflich. Vielleicht hilft Ihnen allein schon die Vorstellung, dass Ihre Partnerschaft ein totes Wesen ist, das Sie unter die Erde bringen – im übertragenen Sinne.

6. Beseitigen Sie schmerzhafte Erinnerungen!

Aber auch ganz handfest sollten Sie ans Großreinemachen gehen. All die Dinge etwa, die sich in einem gemeinsamen Leben anhäufen, erinnern Sie beständig an den Verlust, an den Schmerz. Schaffen Sie diese Reliquien aus Ihrem Blickfeld, etwa, indem Sie einen Karton mit Erinnerungsstücken »begraben«. Das kann tatsächlich im Garten sein oder aber im Keller des besten Freundes. Vernichten sollten Sie Ehering, Urlaubsbilder und andere Gegenstände besser nicht. Irgendwann werden Ihnen diese Sachen vielleicht wieder kostbar sein oder die reuelose Betrachtung derselben als Meilenstein auf dem Weg zur Bewältigung Ihrer Ex-Beziehung dienen.

7. Kappen Sie digital alle Verbindungen!

In Zeiten von Facebook, Smartphone und Co. gestaltet es sich zunehmend komplizierter, den Ex aus dem Leben zu streichen. Aber Sie sollten auch digital richtig Schluss machen – das fanden britische Forscher heraus: Ihre Studie zeigte, dass die meisten Facebook-Nutzer auch nach der Trennung mit ihrem Ex-Partner auf Facebook befreundet bleiben. Dies allerdings mit Hintergedanken, nicht wenige nutzen das Soziale Netzwerk gezielt zum Ausspionieren des Ex-Partners, ein Drittel tendierte sogar dazu, den Verflossenen regelrecht zu stalken. Einen Gefallen taten sie sich damit kaum: Je häufiger die Probanden das Facebook-Profil ihres Ex aufsuchten, desto größer war ihr Liebesleid. Laut einer Studie der Internet Watch Foundation (IWF) vertrauen die meisten Menschen darauf, dass nach Beziehungsende ihre privaten oder intimen Nachrichten und Fotos nicht weiterverbreitet werden. Nur 30 Prozent fordern diese Daten vom Ex-Partner zurück – was überaus klug sein kann. Immerhin hat es sich in gewissen Kreisen eingebürgert, Rachepornos im Internet zu posten, um Vergeltung zu üben. Falls Sie zu den 42 Prozent der Befragten gehören, die laut Studie Passwörter mit Partnern teilen, dann sollten Sie diese jetzt schleunigst ändern – und auch die Ihres Ex löschen. E-Mails, SMS oder andere digitale Erinnerungsstücke gehören auch entsorgt, denn sie sind fiese Verlustmahnmale und damit potenzielle Schmerzbringer.

8. Lenken Sie sich ab, aber verdrängen Sie nicht!

Igeln Sie sich nicht ein, gerade in der Akutphase direkt nach der Trennung sollten Sie sich Ablenkung verordnen. Gehen Sie unter Leute, beginnen Sie (sofern Sie sich dazu imstande fühlen) neue Projekte im Job, fangen Sie mit einer neuen Sportart an oder tun Sie all die Dinge, die in der Beziehung nicht möglich waren – alles, was Sie aus Ihrem Frustloch herausholt, ist gut für Sie. Aber diese Ablenkung sollte nicht dazu dienen, zu verdrängen. Denn so oder so müssen Sie sich der Trennung und den damit verbundenen Emotionen stellen. Sie müssen sich dem nur nicht in voller Montur ausliefern und können die erste Zeit ein wenig abdämpfen, etwa mit Ablenkung. Als Verdrängungstaktik sollte sich das aber keinesfalls etablieren, versuchen Sie, das für Sie richtige Maß zu finden.

9. Schaffen Sie Jahrestage ab!

Am 13. Juli haben Sie sich kennengelernt, an Ihrem Geburtstag gab's immer Frühstück im Bett und jeden ersten Mai waren Sie mit Freunden wandern? Solche Rituale sind wichtig innerhalb einer intakten Beziehung, danach können sie zu furchtbaren Heimsuchungen werden – weil sie immer wieder daran erinnern, was nicht mehr ist. Bestimmte Daten und Termine lassen sich schwerlich ignorieren, darum sollten Sie diese umwidmen. Etwa, indem Sie den 13.7. zum ultimativen Shoppingtag erklären, Ihren Geburtstag mal ganz woanders verbringen und am 1.5. einen ganzen Tag im Wellnessbad abhängen. Egal, was Sie tun, eines dürfen Sie auf keinen Fall machen: weiter wie bisher. Wer gemeinsame Gewohnheiten stur aufrechterhält, läuft Gefahr, die Trauer in die Ewigkeit zu verlängern.

Fazit: Nach einer Trennung bleibt nichts wie es war – darum: Au revoir!

Die schlechte Nachricht kennen Sie: Eine Trennung ist niemals ein Zuckerschlecken und es dauert seine Zeit, bis alle Wunden verheilt sind. Die gute Nachricht aber ist viel wichtiger: Es geht vorbei! Auch wenn Sie es jetzt noch nicht glauben können, irgendwann wird der schlimmste Schmerz verebben und Ihre Lebensfreude zurückkehren.

Wann und wie ist kaum planbar, aber Sie haben es in der Hand, wie Sie die Trennungsphasen gestalten. Die wertvollste und zugleich traurigste Erkenntnis ist die, dass sich nach einer gescheiterten Beziehung einiges in Ihrem Leben ändert. Vielleicht sind Sie erstmal wieder Single, auf sich alleine gestellt, herausgerissen aus dem sicheren Nest einer Paarbeziehung. Aber genau die hat ja nicht funktioniert, darum befinden Sie sich ja nun an diesem Punkt.

Und das kann sehr gut sein, denn die Erfahrungen, die Sie nun so schmerzlich sammeln, können Ihnen bei der nächsten Beziehung zu mehr Liebesglück verhelfen. Jetzt wissen Sie nämlich wesentlich besser als zuvor, was Sie nicht wollen. Außerdem bedeutet die Tatsache, dass nach der Trennung vieles anders wird, auch, dass Positives in Aussicht steht. Dafür müssen Sie aber erstmal das Alte und Negative hinter sich lassen: Verabschieden Sie sich von der Ex-Beziehung möglichst im Guten, auch wenn Ihnen das mit dem ehemaligen Partner nicht gelingen mag. Die beendete Partnerschaft ist und bleibt nämlich Teil Ihrer Liebesbiografie und damit Ihres Lebens. Darum sollten Sie auch diese Verhaltensweisen nach der Trennung vermeiden, damit Sie souverän das Aus handeln.

7 No Gos nach einer Trennung: Diese Fehler nach dem Liebesaus sollten Sie unbedingt vermeiden

  • Racheaktionen
  • Sex mit dem Ex
  • Stalking über soziale Medien
  • Weinerliche, alkoholisierte Flehanrufe
  • Drohen und Erpressen
  • Kinder instrumentalisieren
  • Freunde mit reinziehen


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