Wie soziale Netzwerke Misstrauen fördern können

 Ehefrau  spioniert ihrem Mann bei seinen Internetaktivitäten nach

Digitale Eifersucht in der Beziehung: wenn der Online-Fremdflirt zum Problem wird

Im wahren Leben ist ein Fremdflirt oft Anlass für Eifersucht: Die Parntervermittlung ElitePartner ermittelte in einer Umfrage, dass 76 Prozent der Deutschen eifersüchtig reagieren, wenn der Partner mit einem anderen flirtet. Aber auch Flirten auf sozialen Plattformen oder per E-Mail finden viele grenzwertig: 80 Prozent der Deutschen mögen es gar nicht, wenn ihr Beziehungspartner online herumpoussiert.

Facebook kann ein regelrechter Beziehungskiller sein, wussten Sie das? Schon 2009 ging angeblich jede fünfte Scheidung in Großbritannien auf das Konto sozialer Netzwerke. Und auch eine amerikanische Studie enthüllt, dass zweifelhafte Flirtaktivitäten auf der Liste der Trennungsgründe rasant vorrückt. Scheinbar bei vielen im Internet die Hemmschwelle für Online-Seitensprünge. Ein netter Chat hier, ein kleiner Flirt da, anzügliche Mails oder eindeutige Fotos dort: 46 Prozent der User haben schon einmal online fremdgeflirtet, das belegt auch eine aktuelle Online-Studie des Marktforschungs-Panels Toluna im Auftrag der Seitensprung-Fibel.de.

Dabei ist für die meisten ein Onlineflirt keineswegs okay. Der Studie zufolge sehen es beachtliche 80 Prozent gar nicht gerne, wenn ihr Partner online fremdflirtet. Sehr interessant ist allerdings, dass 40 Prozent angaben, ihrem Partner die eigenen digitalen Flirttrips zu verheimlichen. Weil sie wissen, dass es nicht gut ankommt?

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Online geht es besser

Klare Sache: Wenn Sie mit Ihrem Partner in einer Bar sitzen und er wird heftig angeflirtet, fühlen Sie sich verständlicherweise angefasst. Was aber ist mit virtuellen Flirts und Online-Geschäker? Entweder bekommen Sie gar nichts davon mit oder das Online-Flirtgegenüber ist ohnehin weit weg, da erstmal in der virtuellen Welt. Soziale Netzwerke wie Facebook sind mittlerweile wahre Knotenpunkte der digitalen Kommunikation. Sie bieten fast unbegrenzte Möglichkeiten zum Kontaktaufbau und zur Kontaktpflege. So haben beispielsweise Facebook-Nutzer durchschnittlich etwa 120 bis 190 Kontakte bzw. Freunde.

Unter diesen sind echte Freunde ebenso zu finden wie Ex-Partner, neue Bekanntschaften und Arbeitskollegen. Und die sozialen Netzwerke scheinen auf den ersten Blick eine perfekte Flirtplattform zu sein, denn schnell ist mal eine kleine Nachricht verschickt oder ein anzüglicher Kommentar gepostet. Kommuniziert wird erstmal über Worte, was fehlt ist das ganze Drumherum: Da nonverbale Kommunikationselemente fehlen, ist dieser Austausch immer mehrdeutig und lässt jede Menge Interpretationen zu.

Großes Potenzial für digitale Eifersucht: soziale Netzwerke

Wer auf Facebook fremdflirtet ist schnell der Dumme. Eine Umfrage der der American Academy of Matrimonial Lawyers fand heraus, dass 66 Prozent der Seitensprünge, die über Facebook zustande kommen, irgendwann auffliegen. Denn der Partner kann sich Fremdflirts zusammenreimen und untreues Treiben leicht nachverfolgen. Er muss gar nicht suchen, um Beweise dafür zu sammeln. Die Informationen werden ihm unter Umständen automatisch präsentiert – etwa, wenn der Partner selbst Mitglied im gleichen sozialen Netzwerk ist.

Und wenn in der Wirklichkeit oft bei Untreueverdacht Aussage gegen Aussage steht, weil der Partner gar nicht Zeuge des Fremdflirts wurde, bekommt er via Computer pikante Indizien manchmal schwarz auf weiß geliefert.

Hier kristallisiert sich ein neues Phänomen heraus: Die sogenannte digitale Eifersucht. Darunter verstehen Psychologen die Eifersucht auf Aktivitäten in sozialen Netzwerken. Die starken Gefühle entstehen dadurch, dass Sie etwas von den virtuellen Flirtaktivitäten Ihres Partners mitbekommen:

  • Sie finden etwa auf dessen Freundschaftsliste eine neue Bekanntschaft, die ziemlich vertraut scheint
  • Sie entdecken, dass Ihr Partner auf Online-Dating-Seiten oder Singlebörsen fremdflirtet, Anzüglichkeiten austauscht oder gar Liebesgesäusel von sich lässt
  • Oder aber Sie stoßen auf ein Profil Ihres Partners auf einer Sexkontakt-Seite

Vielleicht finden Sie das a) nicht gut und sehen es b) als Bedrohung Ihrer Beziehung. Was dann eben Eifersuchtsgefühle provoziert. Das zieht natürlich Anderes nach sich: Viele Menschen, die misstrauisch sind, was die Online-Aktivitäten Ihres Partners anbetrifft, kontrollieren den anderen. Da wird heimlich das Handy gescheckt, die Verlaufsliste im Computer eingesehen oder es werden sogar Dritte auf die Facebook-Aktivitäten angesetzt.

Was Sie gegen digitale Eifersucht tun können: 3 Tipps für mehr Vertrauen in der Partnerschaft

  • Finden Sie heraus, warum Sie eifersüchtig sind: Verbringt Ihr Partner Ihrer Meinung nach zu viel Zeit vorm Computer? Haben Sie den Ex Ihrer Frau auf der Freundschaftsliste gesehen? Hören Sie von Dritten, was Ihr Freund so alles in sozialen Netzwerken treibt? Oder glauben Sie, Ihre Freundin plant einen Seitensprung? Wichtig ist zunächst, dass Sie sich klarmachen, welche Ursachen Ihre digitale Eifersucht hat. Vielleicht erübrigt die sich dann ja sogar.
  • Reden Sie über Ihre Vermutungen: Wenn Sie wissen, was Sie auf die Palme bringt, sollten Sie mit Ihrem Partner darüber reden. Sitzt er einfach zu lange vorm Computer? Fummelt er mehr an seinem Smartphone als an Ihnen herum? Wenn es Sie verletzt, dass Ihr Partner seinen Internetconnections mehr Aufmerksamkeit schenkt als Ihnen, dann sollten Sie das sagen. Falls Sie davon erfahren, dass Ihre Freundin über Facebook den Kontakt zum Ex wieder aufleben lässt und Sie das für einen Vertrauensbruch halten, ist es ebenfalls angebracht, Klartext zu reden. Vielleicht ist Ihrem Partner gar nicht bewusst, dass er Sie damit kränkt. Und er reduziert seine Aktivitäten daraufhin bei Facebook und Co., um sich wieder mehr Ihnen zuzuwenden.
  • Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein: Buchcover: Die Vermessung der Liebe – Vertrauen und Betrug in Paarbeziehungen von John Gottman Auch die digitale Eifersucht viel hat viel mit Ihnen selbst zu tun. Wenn Sie befürchten, jeder Kontakt ist Konkurrenz für Sie, wenn Sie glauben, Ihr Partner wird bei erster Gelegenheit untreu oder meint es gar nicht ernst mit Ihnen, dann sehen Sie natürlich auch dessen Aktivitäten in sozialen Netzwerken als Gefahr. Da hilft nur eines: Versuchen Sie selbstbewusster zu werden. Wolfgang Krüger empfiehlt in seinem Buch Aus Eifersucht kann Liebe werden, man solle sich auf die eigenen Werte besinnen und seine emotionale Autonomie wiederherstellen. Denn eine zu große Abhängigkeit vom Partner sei oft Kern der Eifersucht. Sie können sich lösen, etwa indem Sie selbst Freundschaften pflegen – und das nicht nur in sozialen Netzwerken.

Wer ständig den Partner überwacht, beflügelt seine Eifersucht

Kann man wirklich eifersüchtig sein, wenn der Partner über soziale Netzwerke flirtet? Ja, offensichtlich kann man. Und bis zu einem gewissen Grad ist das auch normal – erklärt Wolfgang Krüger. Moderate Eifersuchtsgefühle in einer Partnerschaft seien okay, wenn nicht sogar sinnvolles Alarmsystem, weil sie uns davor warnen, dass die Liebe bedroht sein könnte. Allerdings kann digitale Eifersucht auch so massive Formen annehmen, dass sie aus dem normalen Rahmen fällt und selbst zur Gefahr für die Partnerschaft wird. Etwa, wenn einer dem anderen auch online ständig nachspioniert. Schnell wird ein soziales Netzwerk wie Facebook, für Menschen die zur Eifersucht neigen, zerstörend. Die Verlockung mehrmals am Tag im Profil die Aktivitäten des Partners zu kontrollieren, beflügelt die Fantasie der Eifersüchtigen und kann sie rasend machen. Was es besonders einladend macht, ist natürlich, dass Facebook ein offenes Buch für misstrauische Lover ist. Freundschaftsanträge, Kommentare und Statusmeldungen des Partners stehen gleich auf einen Blick auf der Startseite, sozusagen eine gut einsehbare digitale Akte mit detaillierten Nachweisen. Ein gefundenes Fressen kann das für denjenigen sein, der ohnehin ziemlich eifersüchtig ist.

Bei all der digitalen Narrenfreiheit muss man schon sehr großes Vertrauen in den Partner haben oder ziemlich gleichgültig sein, um bei den vielen Chats und Kontakten niemals misstrauisch zu werden. Allein mit Worten könne man Eifersucht nicht heilen, schreibt Krüger. Mit dem Verstand bekommt man sie ebenso schlecht in den Griff. Allerdings hilft bei digitaler Eifersucht manchmal ein offenes Gespräch, um einen Anfangsverdacht zu entkräften. Zudem sollte man sich immer darüber bewusst sein, dass nicht alles bahre Münze ist, was online so geplaudert wird – ein Fremdflirt muss ebenso wenig wie in freier Wildbahn gleich Auftakt für Untreue sein.

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