66% aller über die Social Community zustande kommenden Affären fliegen auf
finanzielle Abhängigkeit verführt zum Seitensprung

Gefährlich: »Seitensprünge via Facebook« werden meistens entlarvt – Wer hier fremdgeht ist schnell der Dumme

London/New York, 4. Dezember 2010. Scheidungsanwalt Allan Mantel, Präsident der American Academy of Matrimonial Lawyers (Organisation für Scheidungsanwälte), fand heraus, dass 66 Prozent der Seitensprünge, die über Facebook zustande kommen, irgendwann auffliegen. Bei der Musik-Community Myspace fliegen 15 Prozent der Affairen auf, bei Twitter sind es 5 Prozent, der Rest entfällt auf andere soziale Netzwerke. Fazit: Das Fremdgehen über Facebook ist nichts für kluge Köpfe. Zu schnell können Dritte hier die eigenen Bewegungen ausspionieren. Wer online einen Seitensprung sucht, wird vor allem über diskrete und entsprechend spezialisierte Seitensprung-Agenturen fündig.

Sex, Sicherheitslücken und Suchmaschinen

Galten bisher die klassischen sozialen Treffpunkte wie Arbeitsplatz, Disco oder Urlaub als typisches Terrain für die Anbahnung von Affären, so nutzen heute immer mehr Fremdgänger ein soziales Online-Netzwerk für heimliche Liebesabenteuer.

Nur gibt es keine »echte« Privatsphäre im Internet. Chats in ungeschützen Bereichen werden von Suchmaschinen erfasst und landen im Cache, wo sie wochenlang gespeichert bleiben und jederzeit öffentlich über Suchabfragen gefunden und ausgelesen werden können. So fand eine 35-jährige Engländerin durch Facebook heraus, dass ihr Mann öffentlich erklärte, sich von ihr trennen zu wollen. Ihr gegenüber hatte er kein Wort verlauten lassen. Eine 28-jährige Frau reichte die Scheidung ein, nachdem sie einer virtuellen Affäre ihres Ehemannes auf die Spur gekommen war. Obwohl es keine persönlichen Treffen gegeben hatte, empfand sie den virtuellen Betrug als zu gravierend, um weiterhin mit ihrem Mann verheiratet zu bleiben.

Zudem lassen sich immer weniger Ehepartner, die ein ungutes Bauchgefühl haben, von einem eventuell untreuen Partner mit Beschwichtigungen abspeisen, sondern verschaffen sich Gewissheit. Zum Beispiel mit Spionageprogrammen, die kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden können und sämtliche PC-Aktivitäten des Fremdgängers unbemerkt protokollieren. Zwar spielen diese Informationen im deutschen Scheidungsrecht keine Rolle, da das Schuldprinzip abgeschafft wurde. Doch in England und den USA wirkt sich nachgewiesene Untreue auf Unterhaltsforderungen und die mögliche Abfindungshöhe aus. Als Untreue gelten hier auch virtuelle Sexkontakte und Romanzen.

Es beginnt meist harmlos

Facebook hat inzwischen alle anderen Social-Plattformen überholt und gilt mit 350 Mitgliedern als mitgliederstärkstes Netzwerk der Welt. Jeder zweite User schaut dort täglich hinein, veröffentlicht Statusmeldungen – und knüpft neue Kontakte. Ist der Dialog erst einmal im Gange, wird die Kommunikation vom öffentlichen Bereich in den Chat verlegt. Das trügerische Gefühl, alleine zu sein, verführt dazu, aus der sicheren Deckung der Tastatur heraus die Grenze zwischen freundschaftlicher Kommunikation und eindeutig-zweideutigem Flirt zu überschreiten. Selbst schüchterne Zeitgenossen legen hier einen Duktus an den Tag, der ihnen bei einer realen Begegnung nie über die Lippen käme.

Mark Keenan, Geschäftsführer der britischen Plattform Divorce-Online, sagt: »Die gängigste Ursache scheinen Leute zu sein, die unangemessen über Sex mit Leuten chatten, mit denen sie es eigentlich nicht tun sollten.« Er prognostiziert einen neuen Scheidungsrekord für 2011 in England.

Als problematisch sieht er nicht die reinen Sexplattformen, sondern »jugendfreie« Communitys. Was klingt wie ein Widerspruch, ergibt für Beziehungspsychologen durchaus Sinn: Wer sich bei einer Seitensprung-Agentur anmeldet, schafft klare Verhältnisse. Er sucht ein erotisches Abenteuer und findet Gleichgesinnte. Ohne Liebesgesülze und dauerhaften Betrug. Wer dagegen auf nicht-erotischen Plattformen flirtet, steigert sich oft in hochdramatische Liebesschwüre hinein, die für manchen Partner viel schwerer zu verzeihen sind als ein einfacher Seitensprung.

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